Archiv für die Abteilung 'Inside „Abfall“'

Das war’s. War’s das?

Sonntag, 31. Dezember 2023 17:54


Still ist es hier gewesen übers Jahr. Es würde mich nicht wundern, wenn seit vielen Monaten kein Mensch mehr hat nachsehen mögen, ob es in diesem Blog was Neues zu lesen gibt. Nun ist nichts Falsches an der Stille, und ein Segen liegt auf der Ruhe, aber eine Art Notizbuch, in dem nichts notiert wird, hat in gewisser Weise keine Art.

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Abteilung: Director's Cut, Inside "Abfall", Qualitätsjournalismus, Selbstbespiegelung, Sokolowsky anderswo | Kommentare (5) | Autor:

Jahresend-Post

Samstag, 31. Dezember 2022 17:51



Das Älterwerden, liebe Leserin, geschätzter Leser, ist für niemand ein Vergnügen. Denn es hat bloß einen Bonus und sonst nur Mali. Über die Nachteile könnte ich Ihnen viel erzählen, das Sie eh schon wissen, könnte eine Mauer aus Klagen errichten, die freilich keinen beeindruckte. Also konzentriere ich mich auf den einzigen Vorteil des Entjüngens, und der heißt: Skepsis aus Erfahrung.

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Abteilung: Inside "Abfall", Selbstbespiegelung, Sokolowsky anderswo | Kommentare (7) | Autor:

Jubiläumsansprache

Montag, 6. Juni 2022 19:08

Vor genau zehn Jahren startete ich – ohne besondere Erwartungen, aber mit etwas ästhetischem Ehrgeiz – meine Art Internetnotizbuch und war ziemlich stolz auf seinen doppel- bis dreideutigen Titel; bin es übrigens noch heute.

Mir gefiel, als alles anfing, die Vorstellung, Textbrocken und dubiose Gedankenfragmente, die sonst in der Schublade verschwunden wären, in die Wucherwüste des WWW zu pflanzen, wo sie, wie der kluge Stefan Ripplinger mal bemerkte, erst recht vergessen werden. Ich hatte keinen anderen Ehrgeiz als den, Satzgefüge, Skizzen und Spielereien zu veröffentlichen, die einem seriösen Redaktör anzudrehen ich nie den Schneid hätte. An diesem Vorsatz hat sich in zehn Jahren nur wenig geändert, auch wenn ich mich nicht immer daran hielt

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No comment?

Freitag, 3. Dezember 2021 23:34

Vor gut einem Jahr schaltete ich die Kommentarfunktion in meinem Weblog ab. Ich hatte dafür gute Gründe und ich fühlte mich anschließend wie um einen Mühlstein erleichtert. Seit meinem ersten „Abfall“-Posting am 6. Juni 2012 hatte ich den Ehrgeiz, daß mein Blog eine arschlochfreie Zone sein soll. Aber wie‘s so geht im Leben, ging es nicht gut aus, denn irgendwann kaperten einige Figuren von ebenso miesem Charakter wie megalomanem Geltungsdrang die Kommentarspalte und klebten sich hinein wie die Kletten. Mit ihrem von jeder Rücksicht auf Grammatik, Interpunktion, Semantik und Etikette freien Gemöhre kosteten sie mich mehr und mehr Nerven sowie Lektoratsaufwand und bereiteten mir schließlich einen Verdruß, der auch durch die vielen freundlichen, klugen, gesitteten Kommentare nicht mehr ausgeglichen wurde.

Die Aussicht, weiterhin mit bigotten Schlaumeiern und falschen Autonomen, die sich in meinem „Abfall“ breitmachten, Zeit zu vergeuden, Zeit, von der ein Mann Ende 50 so viel nicht mehr übrig hat –: Diese Aussicht war mir zu trüb in ohnehin düsteren Tagen.

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Tadel und Lob

Freitag, 1. Oktober 2021 22:13


Zugegeben – ich hab’s vergeigt. Versemmelt, vergurkt, verdattelt. Erst die ganz dicke Hose markiert, nun sooo klein mit Hut. Wer sich lustig machen will über den Auguren Sokolowsky, der darf und soll es tun; ich habe Spott verdient.

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Abrechnung

Samstag, 21. November 2020 2:09


Seit
acht Jahren und fünf Monaten betreibe ich mein Weblog. In dieser Zeit erschienen knapp 570 Blogposts, die meisten davon Originalbeiträge. Längere bis ellenlange Artikel stellen den Hauptteil im „Abfall“. „Notizen“ im Wortsinn, das heißt, hingeworfene und abgehackte Stücke bilden die Ausnahme. Es gab ein paar Gastbeiträgeaber die meisten der aberzehntausend Wörter, die hier zu lesen sind, habe ich allein gesetzt.

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Schnipsel: Politur und Kultik

Montag, 8. April 2019 23:22

Anti-Trumputin-Demo, Los Angeles, 21.1.2017

Das Rußlandtor ist geschlossen
Die populärste Verschwörungstheorie des laufenden Jahrzehnts hat sich erledigt. Eine Narretei globalen Ausmaßes, ein auf nichts als Spekulation, Gerücht, Chauvinismus, Idiotie und Fake News beruhendes Komplottmärchen namens „Russiagate“ ist als der Quatsch erwiesen, der es von Beginn an war. Die Riesenhysterie um einen vermeintlichen Deal des Kreml mit Donald Trump zwecks Präsidentenwahl war blanker Wahn. Was nun bleibt, sind die Trümmer der „vierten Gewalt“, die Leichenteile einer Demokratie und zahllose belämmerte Gesichter. Es bleibt aber auch (und das sollte uns alle sorgen) trotz der Blamage der „Russiagater“ eine „Doomsday Clock“, die auf zwei Minuten vor der ewigen Mitternacht steht.

Vor drei Wochen übergab Sonderermittler Robert Mueller dem US-Generalstaatsanwalt William Barr, was er, Mueller, an Erkenntnissen und Dokumenten betreffs einer „Collusion“ des Trump-Teams mit Putin zusammengetragen hatte. Es war so gut wie nichts. Barr teilte am 24. März dem US-Senat und -Kongreß sowie dem Rest der Welt mit:

The Special Counsel’s investigation did not find that the Trump campaign or anyone associated with it conspired or coordinated with Russia in its efforts to influence the 2016 U.S. presidential election.

Das kann nur für jene eine Überraschung sein, die sich die Hose mit der Kneifzange anziehen bzw. glauben, ihre Art Journalismus habe Qualität, bloß weil sie es penetrant behaupten. Die anderen, die leider viel zu wenigen Journalisten, die von Beginn an rochen, daß an „Russiagate“ was faul ist, wurden entweder von der Qual.presse totgeschwiegen oder, wenn sie nicht so leicht zum Schweigen gebracht werden konnten – wie zumal Glenn Greenwald – unter den Verdacht gestellt, ebensolche Kremlsklaven zu sein wie das Mons-Trump (Pardon für den Kalauer).

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Hinter den blauen Bergen

Sonntag, 24. März 2019 0:18

Neben zwei kleinen Mädchen, die vergnügt ein Puschelhündchen gassiführen, warte ich auf Grün. An dieser Ampel müssen Fußgänger eeewig ausharren, denn sie ist, obwohl mitten in einem Wohnviertel, nicht für Menschen, sondern Automobile da. Die Mädchen vertreiben sich die Zeit mit dem Absingen eines Liedes, das ich seit gut vier Jahrzehnten nicht mehr gehört habe, und ich vergesse ein paar Sekunden lang zu atmen vor Staunen, daß Kinder immer noch diese Verse kennen: „Von den blauen Bergen kommen wir, unser Lehrer ist genauso doof wie –“

Nein, ruft eins der Mädchen, das heiße nicht „doof“, sondern „dumm“. Die beiden probieren die alternative Version aus, aber das bringt sie derart aus dem Konzept, daß ihnen der dritte Vers nicht richtig einfallen will: „Mit der Brille auf der Nase … auf der Nase so ein Hase …“ Sie merken, daß es nicht weitergeht und kichern im Kanon. Meinetwegen? Die lachen doch nicht über mich?! Ich schaue zu ihnen hinunter, und sie sehen einander an, die hübschen Fratzen rosé vor Fröhlichkeit. Ob sie mich überhaupt wahrnehmen?

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Abteilung: Inside "Abfall", Selbstbespiegelung | Kommentare (17) | Autor: