Die Katastrophenkanzlerin (3): Infamie

Sonntag, 24. Dezember 2017 19:18


Ich hab’ manchmal Mühe, die recht diffizile, äh, Struktur
dieses demokratischen, föderalistischen Staatsgebildes zu begreifen,
und, ähm, mir erscheinen dann manchmal auch eben Lösungswege
durch die verschiedenen Ebenen und ihre Kompetenzen
ziemlich schwierig. Und wenn ich dann so ’n gewisses Sachproblem sehe,
was gelöst werden muß, und dann türmen sich eigentlich immer
nur so Instanzenhindernisse auf, dann werde ich manchmal unruhig
und denke: Meine Güte, das hätte man doch so in so ’nem
zentralistischen Staat ganz einfach gelöst, kleiner Befehl,
und schon wär’ die Sache erledigt.
Angela Merkel (4.4.1991)*

Seit einem Dutzend Jahren simuliert Angela Merkel das Regieren. Sie könnte diese Vorführung bis zum Tod und vielleicht darüber hinaus durchhalten; und die Dekaden verstrichen; und weiterhin rätselten die Politologen, wes Gehaltes der Große Plan der Kanzlerin sei; und immer noch schriebe keiner in der Qual.presse die schlichte Wahrheit hin: Merkel hatte nie einen Plan und will auch keinen. Nur einen Wunsch hat sie: dem deutschen Kapital eine freundliche Gehülfin zu sein und der CDU das Bundeskanzleramt als eine Art Erbimmobilie zu sichern. Das ist schon alles.

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Solstitium decembris 2017

Mittwoch, 20. Dezember 2017 1:42


Was mich so am Winter stört,
habt ihr sicher oft gehört.
Ich verkünde‘s trotzdem mal,
ist auch das Interesse schmal.

Abgeneigt bin ich dem Frost
außer bei der Tiefkühlkost.
Liegt am Morgen etwas Schnee,
denke ich: ojemine!

Schlimm ist auch die Dunkelheit
in der dunklen Jahreszeit.
Schlimmer nur der Schnupfentropf
in der Nase an meim Kopf.

Dezember ist der Abschiedsmond.
Licht verglimmt am Horizont.
Laß die Zeit zu Ende gehn.
Sag: Tschüs! Sag nicht: Auf Wiedersehn.

Winter ist nur gut fürs Ski,
doch aufs Ski stell ich mich nie.
Schlittschuh soll ganz nett sein, echt!
Bis man sich die Knochen brecht.

Gibt‘s denn nichts, was mir gefällt
an der kaltgestellten Welt?
Eines ja, ich geb es zu.
Winters is a weng mehr Ruh.

Aber die kalten Hände … die roten Augen … diese Armesünderpose, zu der ein Winterwind die ehrbarsten Passanten zwingt … dieses Geduckte und von der Natur gedeckte Krümmen und Kleinmachen … die grotesken Verhüllungen, zu denen jeder Mensch im Winter gezwungen ist … Irgendwann reicht‘s. (In die Tropen kriegen mich trotzdem keine zehn Pferde!)

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Der letzte Ödi

Donnerstag, 14. Dezember 2017 22:11

Im Partnerblog „Die Nacht der lebenden Texte“ hat Kay Sokolowsky vor ein paar Stunden veröffentlicht, was er vom neuesten „Star Wars“-Spektakel „Die letzten Jedi“ hält. (Nicht viel.)


Sokolowsky ist in seine Nerd-Neurosen zu tief verstrickt, um einen brutalen Verriß schreiben zu können. Freundlich ist sein Text aber auch nicht geworden. Vielleicht wollen Sie selbst mal gucken? Click!

Wo wir grad beieinander sind: Der Blogger bittet durch mich alle Kommentatoren um Entschuldigung, die teils schon seit Wochen auf Freischaltung ihrer Meinung warteten. Diese unhöfliche Verzögerung hat bloß mit dem Blogger und nichts mit IHNEN, liebe Kommentatoren, zu tun.

Gez. „Abfall“-Admin
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Die Spezies hat‘s verkackt (9)

Dienstag, 28. November 2017 17:21

Mit jedem Eintrag in diese Abteilung des „Abfall“ bedrängt mich stärker die Frage nach dem Sinn vons Janze. Denn jeder neue Beleg für die Vernichtung der Biosphäre läßt mich weniger hoffen, es könnte sich je was ändern, läßt mich mehr daran zweifeln, es sei der Menschheit gegeben, sich zu besinnen. Ich frage mich, ob ich mit diesen Postings noch warnen oder bloß der Archivar sein soll, ob die Spezies zu retten oder der Appell an ihren Selbsterhaltungstrieb blanker Selbstbetrug ist.

Ich bestreite nicht, daß meine wachsende Skepsis, die Verhinderung des „Ökozids“ (Peter Bertholdbetreffend, auch biographische Motive hat. Ich bin nicht mehr der Jüngste, ich weiß über die flächendeckende Gemeinheit und Torheit des Homo s. mehr, als mir lieb ist, und ich habe leider auch tiefe Einblicke in die Erbärmlichkeit und die Endlichkeit menschlichen Seins nehmen müssen. Neulich las ich irgendwo, daß sich jedes Jahr rund 10.000 Deutsche das Leben nehmen, und mein erster Gedanke war: Wie, nur 10.000?

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Abteilung: Die Spezies hat‘s verkackt, Kaputtalismus | Kommentare (17)

Off limits

Dienstag, 21. November 2017 0:24

Aus aktuellem Anlaß sei darauf hingewiesen, daß der „Abfall aus der Warenwelt“ keineswegs eine Müllhalde ist. Der Ehrgeiz des Betreibers besteht nicht darin, möglichst viele, sondern darin, möglichst kluge Leser zu finden. Die Idioten, Trolle, Charakterlosmasken, die sich hierher verirren – warum auch immer –, sind nicht willkommen. Allein der Gedanke, von solchen Humanoiden gelesen zu werden, bereitet dem Blogger Kopfschmerz und Brechreiz.

Dieses Weblog dient keinen Interessen außer denen des Autors. Es ist für ihn da, nicht für die Kommentatoren. Frei ist die Meinung hier nur, wenn sie keine Hetze ist. Kay Sokolowsky hat den Vorsatz, sein Blog als arschlochfreie Zone zu erhalten. Deshalb wird jeder Arschlochkommentar zensiert, jeder Arschlochkommentator beschimpft oder entfernt. Im „Abfall“-Forum darf jeder und jede schreiben, was sie oder er will. Ein Anrecht auf Veröffentlichung ist damit nicht verbunden.

Noch mal zum Mitschreiben, „ihr Wichser, ihr Scheißköpfe“ (Travis Bickle): Hier ist arschlochfreies Gebiet.

Gez. „Abfall“-Admin

Abteilung: Inside "Abfall" | Kommentare (6)

Die Katastrophenkanzlerin (2): In Europa

Montag, 20. November 2017 0:36


Sie macht Politik mit dem Wind“, schreibt Dirk Kurbjuweit,
mit – noch einmal Hannah Arendt – dem
„Flugsand unwahrer Behauptungen aller Art“.

Jürgen Roth*

Berechtigt ist die Frage, ob Unheil, Unglück, Ungemach, die nach einem Dutzend Jahre Kanzlerinnenschaft entstanden sind, ursächlich der Unerträglichen anzulasten seien. Sie trägt eine Schuld, doch nicht als einzige: Hier stimme ich zu.

Merkels Trick aber war immer, so zu tun, als hätte sie überhaupt nichts verschuldet, als wäre sie, obzwar Regentin, Opfer der Verhältnisse. Eine Frau voller Wohlwollen, bedrängt von einem Heer aus Übelmännern, eine Samariterin, die so gern alles täte, uns das Leben „gut und gerne“ zu erleichtern, es jedoch der Umstände halber nicht immer vermag … Aus diesem Schwindel entstand der Populärmythos „Mutti“.

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Abteilung: Kaputtalismus | Kommentare (9)

Die letzte Instanz

Samstag, 18. November 2017 19:48

Eine „Konferenz der Trippelschritte beim Klimaschutz“ nannte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger die COP23. Der BUND kritisiert, daß die beschlossenen Regeln für die Überprüfung der nationalen Klimaschutzpläne sehr schwammig formuliert sind.
Pressemitteilung des BUND zum Abschluß der UN-Klimakonferenz in Bonn

Heute tagt das Weltgericht!
Angeklagt sind Sie und du
und die Menschheit noch dazu.
Hier kommt unser Live-Bericht.

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Abteilung: Die Spezies hat‘s verkackt, Lieder ohne Werte | Kommentare (1)

Programmempfehlung

Donnerstag, 16. November 2017 21:51

Der geschätzte Freund und Kollege Fritz Tietz hat für den Deutschlandfunk ein Feature realisiert, das ich mir gespannt anhören werde, morgen abend, ab 20.10 Uhr. Zum einen bin ich sehr interessiert, weil es hier um die Wirklichkeit geht, nicht umidas, was die Kanzlerin gernIgut hätte. Zum anderen, weil der TV-Veteran Tietz hier sein Debüt als Radio-Autor gibt. Ich zweifle nicht daran, daß es ihm glanzvoll gelingen wird. Zum letzten werde ich hinhören, weil Fritz Tietz mich für das Stück interviewte und ich schon aus Eitelkeit wissen will, was Sokolowsky so und wie erzählt hat. Erst danach guck ich mir das Manuskript an (spicken gilt nicht)!

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