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Weihnachtslied der Gelbwesten

Sonntag, 9. Dezember 2018 0:15


Knecht Ruprecht ist ein Kinderhauer

liegt das ganze Jahr auf Lauer.
Schreibt in seine fiese Liste
was wirklich niemand wissen müßte.
Echt, von diesem Knecht
Ruprecht wird uns schlecht.

Sankt Niklas steht total auf Watschen
und potzblitz polierte Latschen.
Schleicht sich schleimig vor die Türen
Stiefelchen zu inspizieren.
Niklas, meine Schuh
laß man schön in Ruh!

Weitersingen

Thema: Adventskalender, Lieder ohne Werte | Kommentare (3) | Autor:

Alle Jahre bieder (5)

Samstag, 21. Dezember 2013 20:55

„Was soll denn das, also bitte“: So murrt und möhrt‘s im Publikum (bilde ich mir ein), das zwar meistens meiner Meinung, aber nicht so glücklich ist, wenn ich fiese Dinge verbroite öber dö Hoilige Woihnacht. „Nur die Ruhe“, erwidere ich nun, „ich moin‘s doch gar nicht bös!“ Außerdem geht es immer noch schlimmer.

Den Beweis führt Eric Idle, der sowohl ein sehr großer Komiker ist als auch ein höchst durchtriebener Musikparodist. Schwer vorstellbar, daß er nicht irgendwann auch mal eine Satire auf den Weihnachtsliederdreck eingesungen hätte. Und, siehe!, Idle hat. Aber wie! Sein „Fuck Christmas“ aus dem Jahr 2006 ist gleich allen großen Parodien knapp davor, selbst ein Evergreen zu werden. Also, bitte – sitzen machen und mitsingen, sobald die Eröffnungstakte von „Jingle Bells“ verklungen sind. Denn dann passiert etwas völlig anderes. (Die entzückende Video-Collage hat Humberto Videla angefertigt.)

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Thema: Adventskalender, Unerhört nichtig | Kommentare (1) | Autor:

Alle Jahre bieder (3)

Dienstag, 17. Dezember 2013 2:26

So wie die Welt mit jedem Jahr globaler Marktwirtschaft immer schöner und gemütlicher wird, so wird auch und erst recht mein Deutschland immer heimeliger, seit es eine Agenda hat sowie einen zuverlässigen Haufen Weihnachtsmänner in Politik und Medien, Wirt- und Wissenschaft.

Denn was wäre die Heilige Nacht, stünden nicht an jeder Eck Leute, die kein Dach über dem Kopf finden? Richtig: traditionsfeindlich – unchristlich wäre sie! Es muß erbärmliche Gestalten geben, damit das Erbarmen nicht ins Leere zielt.

Darum ist die folgende Meldung aus dem MieterJournal 4/2013 mit Abstand das Weihnachtlichste, was ich in diesen Adventstagen zu lesen und zu sehen bekommen habe: „In Deutschland waren im Jahr 2012 rund 284.000 Menschen ohne Wohnung. 2010 lag ihre Zahl noch bei 248.000. Für (…) 2016 prognostiziert die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe einen weiteren Anstieg um circa 30 Prozent auf dann 380.000 Menschen.“

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Thema: Adventskalender, Kaputtalismus | Kommentare (2) | Autor:

Alle Jahre bieder (2)

Sonntag, 8. Dezember 2013 14:51

Die Resonanz aufs Preisausschreiben im Blogpost vom 7. Dezember war überwältigend – Danke, merci, gracias, Bussi: Ihr wart GROSSARTIG!

Bedauerlicherweise hat von abertausend Einsendern nur ein einziger die, zugegeben, höchst anspruchsvollen Gewinnbedingungen erfüllen können. Und zwar sogar mit klassischer Formvollendung und luzidestem Humor. Gratulation an (Gong): Gert Ockert.

Ich weiß nicht viel über diesen Mann, außer daß er hin und wieder im kommunistischen Kampfblatt Konkret knorrig kolumniert. Angeblich lebt Ockert in Riechweite der Deutschen Bucht und besitzt die europaweit größte Sammlung von Pornographie aus dem Fin de siècle. – Nun ja, Gerüchte!

Doch nun will ich Sie nicht länger auf die Streckbank schnallen. Hier ist er, der preiswerte Vierzeiler von (Doppelgong):

Gert Ockert

Adventsregel
Soll Weihnachten sich wirklich lohnen,
besorg zwei Säcke Weinbrandbohnen.
Sodann verbrenne einen Strohstern
und bleib besoffen bis an Ostern.

Photo: Petr Kratochvil (via publicdomainpictures.net) ([1])
[CC-BY-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Thema: Adventskalender, Bored beyond belief, Lieder ohne Werte, Unerhört nichtig | Kommentare (1) | Autor:

Alle Jahre bieder (1)

Samstag, 7. Dezember 2013 0:46

Dinge gibt es, da macht uns keiner was vor, da haben wir den Zinken vorn, da können alle anderen gepflegt die Schnauze halten – deutsche Autos, deutsches Bier, deutsche Wurst und natürlich:


Dieses Prachtstück von einem Tonträger aus, vermutlich, den frühen Siebzigern, gepreßt im Auftrag des mittlerweile entschlafenen Labels, Entschuldigung: Musikvertriebs „tt Record“ lachte mich aus dem Grabbelkasten meines Lieblingsramschladens an und war mir selbstverständlich einen vollen Euro wert. Schon der Titel in nordmanntannengrüner Fraktur ist annähernd unbezahlbar und das Photomotiv eine unmöglich zu vergütende Lektion in Kitsch und Kotz.

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Thema: Adventskalender, Bored beyond belief, Man schreit deutsh, Unerhört nichtig | Kommentare (5) | Autor: