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Aufgelesen (5): Kretschmann & Friends

Freitag, 23. Juni 2017 23:45

Screenshot YouTube

Seit ich 2008 für Feindbild Moslem zu recherchieren begann, weiß ich Online-Foren und Instant-Leserbriefe – nein, nicht zu schätzen, aber: ernstzunehmen. Kurz nach Erscheinen meines zu früh erschienenen Buchs donnerte der Erfolg von Sarrazin, Pegida und AfD herein. Mich überraschte dieser völkische Aufruhr nicht, wiewohl er mich bestürzte.

Dank dem Gequatsch und Gehechel der Web-Bierzelte fand und finde ich weit vor jeder soziologischen Erhebung heraus, wieisich die Republik stahlhart Steuerbord bewegt. Daher lese ich bei bestimmten Themen die anonymen Wortmeldungen aufmerksamer als die dpa-Durchsagen, denen sie ankleben. Und werde mit mathematischer Verläßlichkeit daran erinnert, warum mit Deutschen kein vernünftiger Staat zu machen ist.

Es gibt freilich und zum Glück auch Solisten, Stimmen der Vernunft. Eventuell treibe ich mich im Mahlstrom der mediokren Maulfurzer nur deshalb herum, um diese raren KameradInnen des Geistes auszufiltern. Die digitalen Medien mögen asozial sein, aber die Asis, mit denen ich sympathisiere, haben noch immer nicht kapituliert, reden gegen die Dummbeutel an, und ein Satz von ihnen desintegriert tausend Satzkotzbrocken von denen.

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Die G20-Penner

Samstag, 6. Mai 2017 21:30

Am 7. und 8. Juli dieses Jahres wird in Hamburg der „G20-Gipfel“ hochgestapelt. Weil das Treffen der 20 mächtigsten Hackfressen der Erde auf dem Messegelände dieser Freier- und Handelsstadt stattfinden soll – und leider nicht auf einer jener Schwerölrußschleudern mit Plantschwanne, die am Kreuzfahrerkai festmachen –, muß die City der Cité hermetisch abgeschirmt werden. Die Kosten für den Spaß kann man nur ahnen. Jedenfalls hat die Bundesregierung schon mal 235 Millionen Euro zugesagt. Cansu Özdemir, die Fraktionschefin der Linken in der Hamburger Bürgerschaft, erinnert daran, daß der G20-Summit in Toronto 2010 nach Kehraus und Kassensturz 900 Millionen Euro verschlang.

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Ich adoptiere einen Aphorismus

Sonntag, 29. März 2015 23:59

Über die „Pflicht“ knarzt der Geheime Rat Goethe in den Maximen und Reflexionen:

Pflicht: Wo man liebt, was man sich selbst befiehlt.
No. 1089 in der Hamburger Ausgabe

Als schöne Pflicht galt mir, so lange ich es liebte, jenen Guten Vorsatz vom 1.iJanuar zu erfüllen, in welchem ich mir befohlen hatte, täglich etwas zu verbloggen.

Vorsätzliches Ende, Trümmerdetail

Vorsätzliches Ende, Trümmerdetail

Inzwischen beansprucht die Einlösung des in ziemlich naiver Unbekümmertheit rausgeplatzten Versprechens einen übergroßen Teil meiner Freizeit. Wie sie den Blogposts seit dem 22. März gewiß anmerkten, habe ich die Partien nicht mehr aus Liebe zum Werkstück, sondern unter Schüben der Wut und Frustration verfaßt. Das sollte kein Autor sich auf Dauer antun; gleich gar nicht einer mit Neigung zu Durchblutungsstörungen. Die Pflicht erlischt, Goethe weitergedacht, am Verdruß. (Et hoc: 81 Tage lang habe ich meinen guten Willen bewiesen; das übertrifft die Prinzipienfestigkeit und Kondition der Hamburger Grünen um immerhin 79 Tage!)

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Man schreit deutsh (15): Ganz die Alten

Donnerstag, 12. März 2015 23:59

Die europäische Welt hat keine Angst mehr vor den Deutschen, weil wir 1968 aufgebrochen sind, weil wir das Law-and-Order-Denken herausgeblasen haben aus diesem Land, weil wir, eine andere Generation, diese deutsche Gesellschaft gründlich zivilisiert haben.“
Antje Vollmer

Fahne_(c)_Kay_Sokolowsky

Und so schreiben sie, die von grünen Schleim-, Schaum- und Quatschköpfen wie A. Vollmer gründlich Zivilisierten –; so grölen diese Aufgeblasenen, vor denen halb Europa wieder Angst hat –; so pöbeln sie, weil die griechische Regierung sie daran zu erinnern wagt, daß die Deutschen sich seit 70 Jahren davor drücken, einen erpreßten Großkredit zurückzuzahlen –; so geifern und kreischen und spinnen sie, die gründlichsten aller Zivilisierten –; so halten sie eine Tradition aufrecht, um die uns die Welt beneidete, bestünde sie allein aus schizophrenen, bigotten, selbstgerechten, jede genehme Propagandalüge sofort schluckenden und wiederkäuenden Chauvinisten wie diesen Deutschen –; so trottelschlau, so unterirdisch überheblich, so speienswert führen die unverschämten Kinder und Enkel der viehischsten Verbrecher der Geschichte sich nicht etwa in den Online-Foren von Bild.de auf, sondern als Kommentatoren bei Zeit online [alle Kursivierungen sind von mir]:

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Thema: Kaputtalismus, Man schreit deutsh | Kommentare (4) | Autor:

Eitel bis wolkig

Samstag, 21. Februar 2015 23:59

Die Plakate überklebt, der Spot aus den Kinos verschwunden … Ich muß es einsehen: Die Zeit meines Weltruhms ist Geschichte … Glorreiche, klar! Aber, ach, vergangen, vorbei, versunken. Seit einigen Tagen sehen mich die Leute nicht mal hinter meinem Rücken an.

Schon richte ich mich darauf ein, den Rest meiner Tage als lebende Legende, mehr Mythos denn Mensch, zu verbringen. Da steckt man mir dashier in die Mailbox:

Campact_Briefkopf_01_(c)_Kay_Sokolowsky

Bin wirklich ich gemeint? Aber hallo, dort steht‘s ja:

Campact_Briefkopf_02_(c)_Kay_Sokolowsky

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Aufgelesen (2): (Halb) Hamburg hat gewählt

Dienstag, 17. Februar 2015 21:59

Abfall_Wahl_Aufmacher_(c)_Kay_Sokolowsky

Angewandte Postdemokratie (Symbolphoto)

Die Aussicht, künftig einen sprechenden Honigkuchen als Zweite Bürgermeisterin ertragen zu müssen, ist keine schöne. Aber ich habe einen ertappten Kokser mit Neigung zum Größenwahn überstanden, dann sollte eine mopsfidele Nichtraucherin gerade noch zu schaffen sein. Das denkt der Scholzomat ebenfalls, und deshalb will er mit niemand sonst über eine Koalition reden als mit den Dümmsten, Schmiermittelkompatibelsten, und das sind, trotz harter Konkurrenz durch das Suding-Syndikat, nachweislich die Grünen.

Es brauchte nämlich nur ein paar Minuten nach der ersten Hochrechnung, bis die Bundesvorsitzende des Freundeskreises Poroschenko, stop, Quatsch, der Grünen, Simone Peter, ins Mikrophonbüschel quakte: „Wir werden uns nicht billig verkaufen.“ Hier werden ökonomische und politische Sphäre nicht vermischt, sondern vereint. Trotzdem dürfte Frau Peter ihr Armutszeugnis für ein trotziges Statement halten. Im Selbstbetrug lassen sich die Grünen nun mal von keinem was vormachen; außer, vielleicht, von ihren Wählern. Wo die parlamentarische Demokratie vergammelt, wo republikanische Werte begeistert der Verwertung zugeführt werden, ist nichts leichter (und billiger) zu kaufen als eine Partei. Den aktuellen Tarif entnehmen Sie demnächst der Tagespresse.

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Bürgerschaftswahl 2015: Die schönsten Bilder

Sonntag, 15. Februar 2015 7:00

Wahl-Moritat_Aufmacher_(c)_Kay_Sokolowsky

Bürger Hamburgs, eure Kraft
stärkt die nächste Bürgerschaft!

Schüttelt ab den Schlaf, ihr Müden,
Vorhang hoch für Febers Iden!

Heute liegt bei euch die Macht,
also, Bürger, aufgewacht!

Eure Stimme, euer Wille
bringt vielleicht das Restpromille

Für die echte Sensation:
Wechsel auf dem Meisterthron.

Denn wie immer bei den Wahlen
Zähl’n am Ende nur die Zahlen.

Zehn der Kreuze dürft ihr setzen,
glücklich solltet ihr euch schätzen.

Anderswo in dieser Welt
herrscht allein das dicke Geld.

Nur in Hamburg sagt der kleine
Mann zum großen: „Mann, zieh Leine!“

Er ward weise durch den Rat*,
den’s in diesen Reimen hat …

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Der schreckliche Iwan (15): Ultima irratio

Dienstag, 10. Februar 2015 23:15

Vor drei Tagen widmete ich mich einem Pamphlet des MSC-Chefs Wolfgang Ischinger. Meine Vorhersage, daß der Ton, die Geschichtsfälschung und die Irrsinnslogik, die Ischinger vorgibt, umgehend den (bitte entschuldigen Sie das häßliche Wort:) Diskurs bestimmen werden, ist wie von selbst erfüllt worden. Die Propaganda der Poroschenko-Versteher redet von gar nichts anderem mehr als den „Defensivwaffen“, die Putin endlich Mores lehren sollen. Am lautesten schreien nach den Mord- und Totschlaginstrumenten wie immer seit ihrer Lobotomisierung durch Joseph Fischer die Grünen und alle, die ihnen nahestehen, also auch solche Spezis wie der Steffen Dobbert von der Zeit.

Unter dem Titel „Es braucht Waffen, um diesen Krieg zu beenden“ legte er heute ein beeindruckendes Zeugnis geistiger Verödung vor. Darin heißt es:

Tausende, vielleicht sogar 50.000 Menschen haben durch den Ukraine-Krieg bisher ihr Leben verloren, jeden Tag werden es mehr, und weitere Tausende flüchten gerade aus Angst vor dem Tod aus dem Donbass.

Daß die meisten von ihnen lieber in Putins Reich des Bösen Zuflucht suchen als in der furchtbar freien Westukraine, erwähnt Dobbert nicht, so wie es ihm keine Zeile wert ist, von dem Enthusiasmus zu schreiben, mit dem die ukrainische Armee Krankenhäuser und Wohnviertel in Schutt und Asche bombt.

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