Weshalb der Abfall gammelt


Ich bin nicht weg, bloß stumm.
Warum?
Ich bin die meiste Zeit nicht froh.
Wieso?

Ich hab die Wörter nicht mehr gern.
Inwiefern?
Ich hab beim Schreiben so ein Loch.
Und was noch?

Ich schweige, weil es mir zuviel wird.
Haben Sie kapituliert?
Ich hab vielzuviel zu sagen.
Wie geht‘s weiter, darf man fragen?

Geht schon weiter. Irgendwann.
Und dann?
Keine Ahnung. Keine Pläne.
Bene.

Ach … Dürft‘ ich was bemerken?
Zu Ihren Werken?
Nein. Zu meiner Leserschar.
Ja, klar.

Danke, daß Sie treu geblieben!
Das war Kultur live um sieben.

Photo: „Frontmic“, by LuckyLouie
at English Wikipedia [Public domain],
via Wikimedia Commons


Mittwoch, 13. Juni 2018 23:04
Abteilung: Inside "Abfall", Lieder ohne Werte, Selbstbespiegelung

15 Kommentare

  1. 1

    Hier lohnt sich das Warten immer.

    Sie Schmeichler – dankeschön! KS

  2. 2

    Ich weiß, daß Du kein „Auftragsschreiber“ bist, aber……………..ich würde mich freuen, wenn Du den angekündigten 2. Teil über die Quietschente A. Nahles noch in Angriff nimmst, denn da gibt es noch viel Müll wegzuräumen.
    PS.: Mich überkommt auch hin und wieder die Resignation. Du drückst gegen eine Gummiwand, es entsteht ein Effekt, eine Delle, und wenn Du losläßt, ist alles wieder glatt.

    Eine treffliche Metapher! – Nahles, Teil zwei, ist in Arbeit und wird, wie fragmentarisch auch immer, erscheinen. Das bin ich mir selber schuldig. KS

  3. 3

    „Ich möchte die Menschen auf ihrem Weg begleiten, von der Hoffnungslosigkeit über die Trostlosigkeit in die Aussichtslosigkeit. Oder umgekehrt.“
    Matthias Beltz

    Schöner Gedanke, vielleicht hilft er ja!

    Ach, der Beltz, er war schon ein Guter … Merci für den Aphorismus! KS

  4. 4

    Aber sicher doch geht es weiter, bald oder später. Denn nicht eins deiner Lieder hatte je keinen Wert. Scheiß auf die Löcher!

    Sei herzlich bedankt für Deinen Zuspruch! KS

  5. 5

    Kein Stress! Der Abfall wird jeden Tag untersucht. Und wenn’s nichts Aktuelles gibt, dann schaut man eben in alten Abfällen.
    Ich bleibe treu bis zum nächsten Loblied auf die SPD.

    Auf das Sie lange warten können, ca. 100.000 Mal länger als bis zu meinem nächsten Blogpost. Aber das wissen Sie natürlich. – Dank auch Ihnen für die aufmunternden Worte! KS

  6. Fluchtwagenfahrer
    Freitag, 15. Juni 2018 6:44
    6

    Moin,
    klingt ein wenig traurig und hoffnungslos, deshalb wünsche ich, als 50% sizilianischer UrUrMigrant,Ihnen:
    Vale più un amico nella sfortuna che cento amici nella fortuna.
    Dtsch.: Ein Freund im Unglück ist mehr wert als hundert im Glück.

    Wie wahr – vielen Dank! KS

  7. 7

    Lieber Herr Sokolowsky – ich kann warten, und bei Ihnen kann ich gut warten, weil ich mich auf das freue, was von Ihnen kommt. Alles Gute und schöne Grüße! H.

    Ich grüße herzlich zurück und danke sehr für Ihre lieben Worte. KS

  8. 8

    … Es muß nicht jeden Tag ne Sau durchs Dorf getrieben werden … Weniger ist meistens mehr …

    Bei meiner Schreiberei ist weniger meistens mehr … Danke für Ihren Zuspruch! KS

  9. 9

    Glück auf!
    Wie kann ich die beglückenden Lesestunden zurückgeben?

    Erst mal vielen Dank für das große Lob! Und dann: geben Sie mir nichts zurück; lesen Sie mich einfach weiter. Irgendwann schreibe ich ja wieder was (hoffe ich). KS

  10. 10

    Für meinen Freund Kay:

    Die Worte hast Du nicht mehr gern,
    sie sind zu schwach, zu stark, zu schwach.
    Liebe, Wahrheit scheinen fern,
    statt Wohlklang gibt es nur noch Krach.

    Du denkst so laut, da schreibt man nicht.

    Doch man muß die Wörter lieben.
    Die neue Welt gibt es nicht ohne sie.
    Ich hoffe, Du bist nicht ganz zerrieben.
    Und findest aus der Apathie.

    Wir warten, bleiben treu.

    Lieber Fred, du weißt, wie du mich zum Weinen bringen kannst.
    Sei herzlich bedankt für dein liebes Gedicht! You’re simply the best. KS

  11. 11

    Immerhin ein Lebenszeichen … Bis die schöpferische Pause vorbei ist, gibt es genug Schönes in Ihrem Archiv. Nie hätte ich gedacht, daß ich mal so gern im Abfall wühlen würde. Alles Gute!

    Danke! KS
    (Ich kann nur hoffen, daß diese Pause schöpferisch ist.)

  12. 12

    Lieber Kay Sokolowsky,
    wann immer ich denke, ich müsse ja nicht mehr (durchhalten, weitermachen, ertragen; anschauen, was schier unerträglich ist – gerade wieder einen Bericht gesehen, der sich mit den ihren Eltern geraubten Kindern an der südlichen US-Grenze befaßt: Wie tief können Menschen eigentlich sinken?), will ich wieder: Zorn spüren, mich dem Wahnsinn stellen. Nur vielleicht noch nicht heute …

    Ja, so ähnlich geht es mir auch. – Danke für Ihren Kommentar! KS

  13. Stefan Zimmermann
    Dienstag, 19. Juni 2018 23:51
    13

    Geistreiches ist heute nicht mehr drin, daher nur dies: Habe mich gefreut über das schöne Lebenszeichen, dessen Eintrübung in diesen Zeiten nicht verwundern kann. Freilich bleibe ich treu.

    Spassibo! KS

  14. 14

    Danke für den Link zum bestaussehenden Trainer der Welt! Zu sehen, wie schöne Menschen sich bewegen, kann ein Fest für die Augen sein! Der coole Aliou Cissé besitzt dazu noch eine unglaubliche Präsenz. Da paßt das schöne Wort ‚Augenweide‘.

    Sie sprechen mir, aber noch mehr meiner Frau aus der Seele. KS

  15. 15

    Möge das Schreibloch bald vorüber sein (nicht nur, weil ich mich auf deine Texte zu einigen Filmen bei mir freue). Der Text zum neuen Fußball-Weltmeister gibt ja Anlaß zur Hoffnung.

    Danke, mein Lieber! Ich komm langsam wieder aufs Gleis und bin froh darüber. (Und meine Textschulden bei Dir habe ich nicht vergessen.) KS

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