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Abendländische Tradition en détail

Sonntag, 1. Februar 2015 23:40

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Christliche Nächstenliebe in der Praxis (aus der Luzerner Chronik von Diebold Schilling)


Am Wochenende habe ich viel in Wilhelm Zimmermanns monumentaler Geschichte des großen Bauernkrieges* gelesen, um mich daran zu erinnern, woraus sie bestehen, die Tradition, die Werte, der Geist, kurz: die Kultur des Abendlandes, welche so viele, und nicht nur Pegidazis, so gern beschwören. Ich weiß jetzt wieder genauer, warum sie sich völlig zu Recht als deren Erben fühlen:

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Abendschland und wahre Helden

Donnerstag, 29. Januar 2015 23:51

Das waren doch mal erfreuliche Schlagzeilen gestern und heute: „Pegida sagt Demo für Montag ab“ („Zeit online“), „Pegida-Bewegung – Bündnis vor der Spaltung“ („FAZ.net“), „Zerlegt Pegida sich selbst?“ („FR-online“), „Pegida schafft sich ab“ („Spiegel online“) und, sehr hübsch: „Untergang der Abendländler“ („taz.de“). Unter der Headline „Hier spinnt das Volk“ hat Kay Sokolowsky für das Februarheft von Konkret aufgeschrieben, was die Pegidazis umtreibt, und warum die Islamfeindschaft für sie nur eine Ausrede ist, um Nichtsodeutsche öffentlich hassen zu können.

Die Kabalen im „Orga-Team“ der Abendschland-Retter durch seinen Artikel ausgelöst zu haben, würde Sokolowsky nur zu gern behaupten, läßt es aber bleiben, weil er (eigene Auskunft) „zum Lügen heut‘ zu müde“ ist. Nicht gelogen aber ist sein Hinweis auf die inzwischen 5. Episode der Serie „Die Zukunft war gestern“: Diesmal verneigt sich der Autor vor Arthur C. Clarkes eiskalter Mystik in Childhood‘s End (Die letzte Generation).

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Thema: Der schreckliche Iwan, Sokolowsky anderswo | Kommentare (0) | Autor:

Zwischen Kaffeestunde und Schlummertrunk

Sonntag, 25. Januar 2015 23:12

Der_heilige_Antonius_von_Padua_72_(c)_Wikimedia_commons_Moros

Himmelfahrt mit Schweinchen (W. Busch)

Es gäbe heute, liebe Leserin, lieber Leser, einiges zu glossieren und im „Abfall“ zu sortieren. Etwa die überraschende Vorverlegung des Pegida-Aufmarschs von Montagabend auf Sonntagnachmittag. Die Pegidazis sollten laut ihren Leithammeln so die Möglichkeit erhalten, Herbert Grönemeyer beim morgigen „Bürgerfest für Weltoffenheit“ für umme beobachten zu dürfen. Das haben diese Trottel nun davon, daß sie Roland Kaiser unter den Bann gestellt haben – sie müssen sich noch schlimmere Musik anhören. Dank sei der karmischen Gerechtigkeit!

Ich könnte mir vielleicht auch den einen und den anderen unappetitlichen Gedanken machen über die 37 Millionen Bakterien, die ein einziger Mensch pro Minute in seiner Umgebung verteilt, und weshalb dieser Mensch im Bus stets genau neben mir stehen muß. Aber mein Schnupfen kommt nicht von Keimen, sondern von Viren, und man soll nicht alles aufs Karma schieben. Also widmen wir uns an diesem kalten, feuchten, sternlosen Winterabend etwas anderem und wirklich erfreulichen – der Ausgefuchstheit und Komikkanonfestigkeit der „Abfall“-Leser.

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Thema: Bored beyond belief, Litterarische Lustbarkeiten | Kommentare (0) | Autor:

Man schreit deutsh (12): Weiberkram

Samstag, 17. Januar 2015 23:39

Was unterscheidet den gemeinen Pegidazi vom gewöhnlichen Islamisten? Nichts außer den Klamotten und den Eßgewohnheiten. Der Haß auf alles, was libertär, tolerant, emanzipativ ist, eint die Prediger beider Parteien.

Halt – eine weitere Differenz gibt es: Die Typen mit den Kopfwindeln geben gar nicht erst vor, etwas anderes zu sein als reaktionäre Barbaren.

Die Muslimfeinde hingegen verwenden ziemlich viel Zeit und Energie darauf, sich als Vertreter von Demokratie und Zivilisation aufzumanteln. Das ist eine, leider, ziemlich erfolgreiche Taktik, aber nicht mehr als das. Herrschte hierzulande ein Bürgerkrieg wie im Irak, die verkappten Nazis würden sofort zur Sache kommen.

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Kreatiphe Orthogravie (4): Alme Sau

Freitag, 16. Januar 2015 21:30

Almemania_(c)_Kay_SokolowskyDen Deutschen, der stolz ist, einer zu sein, denn er hat ja sonst nix, erkennt man zuverlässig daran, daß er seine schöne Mutter Sprache in Wort und Schrift nach Kräften schändet. Das liegt an den dumpfen Gedanken, die sein nicht besonders komplexes Gehirn beschäftigen und die er ausdrückt wie seine Eiterpickel. So was sieht nie schön aus.

Anläßlich einer Spiegel online-Meldung über die Angst Dresdener Unternehmer, durch die „Abendspaziergänge“ der Pegidazis in schlechten Ruch zu kommen und wirtschaftlichen Schaden zu erleiden, knörzt im Forum ein Musterexemplar teutschen Trutzes dies:

Coolweldernst_(c)_Spiegel_online
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Respekt, Lutz Bachmann!

Dienstag, 13. Januar 2015 22:02

Bei der Ansprache vor den Pegidazis am Montagabend fiel Ihnen folgendes aus dem Mund:

„Die Medien überschütten uns momentan mit Anti-Pegida-Karikaturen, aber genau das empfinde ich als Vertrauensbeweis! Ja, ihr hört richtig, ich bin stolz darauf, denn sie tun dies nur, weil sie sicher sind, daß wir uns nicht auf eine barbarische Art wie die Täter von Paris rächen werden, sondern weil sie wissen, daß Pegida eine Bewegung von Menschen ist, die mit Satire umgehen können und sich auch mal selbst auf die Schippe nehmen, ohne gleich zur Kalaschnikow zu greifen oder Brandsätze in Redaktionen zu werfen wie in Hamburg.“*

Das schafft nicht jeder: fünf Lügen in nur zwei Sätzen! Und oben drauf ein Selbstvergleich mit den islamistischen Mördern … Chapeau!

Und da Sie ja nicht „gleich“ zur Kalaschnikow greifen wollen – wären Sie eventuell so freundlich, Ihre Aufräumaktionen bei der „Lü-gen-pres-se“ vorab anzukündigen? Geht über Facebook doch ganz leicht. Danke!

* Die verheerende Rechtschreibung und Interpunktion des Originals wurden stillschweigend korrigiert.

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Deutschland, deine Mitte

Montag, 12. Januar 2015 23:15

Spiegel online meldet soeben:

„So viele kamen noch nie: An der Pegida-Kundgebung in Dresden haben laut Polizei 25.000 Menschen teilgenommen, die Veranstalter sprechen gar von 40.000.“

Ich war noch nie im Leben in Dresden. Gründe dafür gibt es viele. Seit heute sind es ca. 25.000.

 

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