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Schreck in der Abendstunde

Sonntag, 25. Oktober 2015 10:00

Rotzkopf-Querschnitt

Schnupfschädel, Innenansicht

Wenn die Nase läuft wie ein kaputter Wasserhahn und auch aus der Lunge Dinge bröckeln, für die es keine schönen Namen gibt, fallen einem die seltsamsten Beschäftigungen ein, um sich vom Selbstmitleid abzulenken. Fernsehen zum Beispiel. Oder in die Glotze gucken. Oder zappen.

Irgendwann hilft auch das nicht mehr, und man versucht es mit richtig exotischen Zerstreuungen. Also Büchern. Und weil in jedem gut sortierten Haushalt mindestens fünfzig Stück davon stehen, in die der Bewohner seit einem flüchtigen Durchblättern vorm Erwerb keinen Blick mehr geworfen hat, schlägt nun die Stunde fürs zweite Blättern. Es sollten freilich Illustrationen darin sein, so viele wie möglich.

Deshalb zog ich gestern abend aus den anderthalb Regalmetern mit Coffeetable-Books den Atlas der Weltgeschichte; ein Riesentrumm, das allein durch sein Gewicht (ca. sechs Pfund) beeindruckt. Das war eine gute Entscheidung; doch nicht, weil ich beim Umschlagen der dicken Foliantenseiten irgendwas dazugelernt hätte. Mit geschätzt 0,1 Liter Schnodderdrainage pro Stunde ist ein Mensch überhaupt nicht fähig, was zu lernen, und er will das auch nicht. Er möchte, siehe oben, sich bloß vom Jammergelappe abbringen. Und, meine Güte!, als ich mich durch die Doppelseite 122-23 (Überschrift: „Die Invasion der Heiden“) buchstabierte, gelang dies mit Nachdruck. Da steht nämlich im letzten Absatz:

Mit seinem Sieg über die Magyaren in der Schlacht auf dem Lechfeld (995 n. Chr.) stärkte der ostfränkische König Otto der Große die Position Deutschland in einem zersplitterten Europa, so daß es sich zur führenden Macht über

(Obacht, jetzt kommt‘s:)

fast 300 Jahrhunderte entwickeln konnte.

Deutschland der Hegemon Europas bis ins Jahr 31000? Vor Schreck über solche Aussichten vergaß ich fünf Minuten lang, mir die Nase zu putzen. Und machte vorsichtshalber das „Fänsän“ (F. W. Bernstein) wieder an.

Es würde mich übrigens gar nicht wundern, sollte dieser Atlas das Hauptnachschlagewerk des Toppolitologen Herfried Münkler sein.

Illustration: „Diagnostik der inneren Krankheiten auf Grund der heutigen Untersuchungsmethoden – ein Lehrbuch für Ärzte und Studierende (1901)_(14571073778)“ / By Internet Archive Book Images [No restrictions],
via Wikimedia Commons

Thema: Aufgelesen, Bored beyond belief, Man schreit deutsh | Kommentare (1) | Autor:

Wiederholung aus gegebenem Anlaß

Freitag, 23. Oktober 2015 18:58

Rhinitis acuta [concreta]

Öng
laufschleim schnaufleim maulrein
schniefschnupfstopf
—————–stopf
nasaler katarrh taaah karrhaa
—————————T
—————————S
—————————C
—————————H
—————————I

Döö
schneuzfleisch schnöfschlick fischschlotz
rotzglitschtropf
————-tropf
kanaler nasarrh saaah narrhaa
TS
SSS
CH
SCH
——IIII

Twa
dasröchdashechdaskrächz
hustkeuchkreuch
————-kkrrch
kratzanter tatarrrza nasahaa
R H I N …
R H I N I …
T S C H I I ! !

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Abfall aus der Virenwelt

Donnerstag, 5. März 2015 23:45

Rotze-Ernte_(c)_Kay_Sokolowsky


Hier die Headline-Shortlist:

  • Rotze Ernte
  • Hat die Nase voll: Kay S.
  • Bei mir daschleim

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Rhinitis acuta [concreta]

Mittwoch, 4. März 2015 23:06

Öng
laufschleim schnaufleim maulrein
schniefschnupfstopf
—————–stopf
nasaler katarrh taaah karrhaa
—————————T
—————————S
—————————C
—————————H
—————————I

Döö
schneuzfleisch schnöfschlick fischschlotz
rotzglitschtropf
————-tropf
kanaler nasarrh saaah narrhaa
TS
SSS
CH
SCH
——IIII

Twa
dasröchdashechdaskrächz
hustkeuchkreuch
————-kkrrch
kratzanter tatarrrza nasahaa
R H I N …
R H I N I …
T S C H I I ! !

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Schniefenpsychologie

Dienstag, 3. März 2015 23:18

Eisrotz_(c)_Kay_SokolowskyIn Dan Simmons‘ prächtigem Abenteuerschauerhistorien-
schmöker Terror hat eine eher beschauliche Szene mich besonders, gleichsam synästhetisch beeindruckt. Denn ich las sie das erste Mal, als ich genauso fies verschnupft war wie dieser Tage. Die Passage beschrieb und beschreibt die Verstopfung meines Kopfes, den Geschmack in meinem Mund, das Geklump in meinem Hals und den Glitsch in meiner Nase besser, als ich es selber könnte.

Zur Vorgeschichte: Der britische Marineleutnant John Irving hat eine junge Eskimofrau kennengelernt. Sie spendiert ihm aus Gastfreundschaft einen ordentlichen Streifen Robbenspeck; und der halbverhungerte, mit seinen Kameraden seit Monaten im arktischen Packeis gefangene Seemann greift nicht bloß aus Höflichkeit zu.

Es schmeckte wie ein seit zehn Wochen toter Karpfen, der unter den Abwasserrohren von Woolwich aus dem Schlamm der Themse gegraben worden war. Irving hatte das dringende Bedürfnis, sich zu übergeben, und setzte bereits an, den Bissen halb zerkauten Specks auf den Boden des Schneehauses zu spucken. (…)
Zu seinem Entsetzen sah er, daß die Eskimofrau andeutete, er möge noch mehr von dem köstlichen Speck verzehren.
Immer noch lächelnd schnitt er sich ein Stück ab und schluckte es hinunter. So mußte es sich anfühlen, wenn man sich einen riesigen Klumpen Nasenschleim eines anderen Geschöpfs in den Mund steckte.

Und nun wissen Sie, wie‘s mir derzeit geht. Ich bin mir selbst mein anderes Geschöpf.

Thema: Litterarische Lustbarkeiten, Selbstbespiegelung, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor:

Film in vier Versen (2)

Sonntag, 1. März 2015 16:25


Hatschi half der Oma

Der gemeine Schnupfenschleim
sucht Nasen aller Arten heim.
Niesend gleicht der Mensch dem Tier.
Aber wir ham warmes Bier.


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