Tag-Archiv für » Timmi «

Der Teufel ist ein Eichhörnchen …

Sonntag, 30. Juni 2013 13:42

… und den Beweis für diese alte Redensart liefert bei jeder Gelegenheit ein Eichkater namens Ulf, der als skrupelloser Amselfrauen-
erschrecker
und gnadenloser Mietwucherzins-
eintreiber
seinem Namen sowie seiner Rasse schon lange Schande bereitet. Nun sind Videobeweise seiner Gangstergesinnung und Bosheit veröffentlicht worden, die das achso-
niedliche Eichhorn Ulf als genau den Satan erscheinen lassen, von dem das Sprichwort, äh, spricht. Selbst eingeschworene Tierfreunde werden sich schwertun, das infernalische Treiben dieses Unholdes weiterhin schönzureden.

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Thema: Studio Soko, Timmis Freunde | Kommentare (11) | Autor:

Timmis Freunde kaufen die „Taz“ …

Montag, 18. Februar 2013 15:14

… denn darin können sie heute erfahren, wie der freundliche Igel unter die Miethaie geriet, wieviel sein alter Freund, die Hausmaus Konrad, für ein warmes Plätzchen im Heizungskeller abdrücken muß und warum Eichhörnchen Ulfs Charakter sogar noch schäbiger ist als bislang bekannt. Kay Sokolowskys aufrüttelnder Sozialreport „Kein Heim für Tiere“ liest sich übrigens am besten auf Papier. Deshalb: raus aus dem Haus und rein in den Kiosk! – Nur wer es mit den Beinen hat wie der Autor, darüber ein Attest vorlegt und außerdem ein angemessenes Flattr-Entgelt anweist, der darf die Geschichte auch online lesen. Aber sonst keiner!

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Indian Summer, c/o Hamburg (3): Traum

Sonntag, 28. Oktober 2012 12:40

Was bisher geschah.

Robin fiel noch früher in Schlaf als der General und der Oberst. Das Abenteuer der Reise, der endlose Gesang und die Geborgenheit am Herzen seines Abgottes hatten das Rotkehlchen so müde gemacht wie nicht mal eine Tirade von Dagmar, der Drosselin. Zum Glück wimmelten die Äste des Ahorns von Spinnen. So hatte Robin es nicht schwer, sich den Magen vorm Schlafengehen vollzuschlagen. Er bedankte sich für das fette Mahl mit einem Abendlied, das Robins Mutter oft gesungen hatte, bis er und seine Geschwister tief ins Nest sanken, die Köpfchen voll von künftigen Heldentaten.

Mitten in der dritten Strophe, der Tag war kaum verdämmert, klappten dem Vogel der Schnabel und die müden Augen zu. Doch statt Schwärze sah er etwas Buntes:

Aus dem Herbstwäldchen rauschte ein Mauscheln und Tuscheln, ein Zischeln und Säuseln, ein Lispeln und Wispern wie von tausend Stimmen. Robin konnte zunächst nicht verstehen, was da geflüstert und gehechelt wurde. Das beunruhigte ihn aber nicht, denn er merkte sofort, daß es freundlich gemeint war. Die Stimmen erinnerten ihn an seine ersten Tage im Nest – da waren gleichfalls zahllose Geräusche gewesen, die er nicht kannte, und trotzdem hatten sie ihm lauter nette Dinge mitgeteilt.

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Indian Summer, c/o Hamburg (2): Trugbild

Mittwoch, 24. Oktober 2012 23:14

Was bisher geschah.

Je näher das Rotkehlchen dem Ahorn kam, desto mehr staunte es über die Pracht und den Glanz des mächtigen Baums. Es hörte den Wind durchs gelbrote Laub rauschen und brausen und bildete sich ein, das seien die Verdauungs-
geräusche des gewaltigen Artgenossen. Weil die Manteuffelstraße menschenleer und der Omnibus, der Robins Neugier geweckt hatte, längst durchs Tor der Militärakademie verschwunden war, gab es für den Vogel nur eine Erklärung: Der Ahorn hatte alle Fußgänger und Autos, die hier sonst unterwegs waren, verschlungen. Mit Maden und Larven würde der Gigant sich kaum satt essen können. Robin empfand bei dieser Erkenntnis solchen Stolz auf den Ahorn, auf sich selbst und auf seine Gattung im allgemeinen, daß er am liebsten gesungen hätte. Aber dafür fehlte ihm beim Torkeln durch die quirlige Luft leider der Atem. Es wurde Zeit zu landen.

Robin umkreiste den Ahorn einmal und noch einmal und hoffte, daß der Baum ihm irgendwas sagen würde. Erst als das Rotkehlchen die letzte Kraft aus den Flügelchen schwinden fühlte, hörte es im Geraschel und Geprassel der Blätter diese Worte: „Schlauköpfchen, willst du‘s kuschelig haben? Schau, schau, hier ist‘s traulich zum Sitzen, ziemlich lauschig auch, rasch, husch rein!“ Kaum zwei Sekunden später klammerten Robins grashalmdünne Krallen sich an eine der astdicken Federn seines neuen besten Freundes, und weil der Vogel so erschöpft war, konnte er „Danke“ nur denken, nicht sagen.

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Indian Summer, c/o Hamburg (1): Erscheinung

Mittwoch, 24. Oktober 2012 0:54

Für Frau Freitag

Kurz nach zwei machte sich Robin, das Rotkehlchen, das eigentlich Lothar hieß, auf den Weg zur Militärakademie. Der Wind blies nicht mehr so stark wie am Vormittag, und endlich schien wieder die Sonne. Zwar sind Rotkehlchen wetterfester als sie aussehen. Doch bei Böen und Schauern haben sie lieber Gebüsch um sich herum, statt durch die Gegend zu flattern. Wenn man bloß so viel wie ein Brief mit Marke wiegt – und das bestenfalls nach dem Mittagessen –, dann wird fliegen in schwerem Wetter zu einer riskanten Angelegenheit. Sogar ein Abenteurer wie Robin hob unter solchen Bedingungen nur in Notfällen ab.

Er legte mehrere Pausen auf Dachrinnen, Schornsteinen, Astspitzen ein, plusterte das Gefieder auf und ließ sich von der Herbstluft fönen. Robin war vom Regen der vergangenen Tage klamm bis auf die Haut, und das gefiel ihm nicht besonders. Außerdem mußte er überlegen, ob er wirklich zur Militärakademie wollte. Er wurde das Gefühl nicht los, daß ihn dort eine gewaltige Blamage erwartete. Und so was brauchte er jetzt gar nicht. Die Suche nach Futter und einem trockenen Plätzchen kostete derzeit schon genug Kraft und Nerven.

Seine Taubenkumpel hatten tags zuvor sehr geheimnisvoll getan: „So was hast du noch nie gesehen“, hatte der General gesagt. Auf Robins Erwiderung, er habe alles schon mindestens zweimal gesehen, hatte der General mit dem Schnabel geklappert – Tauben lachen so – und sein Adjutant, der Oberst, gegurrt: „Wollen wir wetten? Wenn du verlierst, mußt du für uns eine Woche lang Körner suchen. Und wenn wir verlieren – was garantiert nicht passiert – beschützen wir dich eine Woche lang vor Robert, der Rabenkrähe.“ Und Robin, der der Meinung war, es heiße „nachdenken“, weil man das Denken danach tut, hatte sofort eingeschlagen.

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Timmi und die Arkonigel (6)

Dienstag, 31. Juli 2012 21:45

Was bisher geschah.

Etwa zur selben Zeit tut ein anderer Igel, genauer gesagt: eine Igelin, das, was Igel in der Abendstunde normaler-
weise tun. Sie schnuppert mit ihrer hübschen Nase, die sich
wie ein Finger biegt und streckt, nach Leckereien und läßt sich nichts entgehen, was zu einem gesunden Frühstück gehört. Sie beginnt mit drei makellos mehligen Motten-
maden, findet anschließend eine Kreuzspinne, deren acht Beine angenehm den Gaumen kitzeln, und spürt etwas später eine Dämmerungsparty von Ohrwürmern auf, der sie ein grausiges Ende bereitet.

   Ohrwürmer sind bekannt dafür, ständig Partys zu feiern. Und selbst-
verständlich können Igel einer solchen Ansammlung von Naschzeug nicht widerstehen. Die Ohrwürmer wären also gut beraten, beim Feiern zurückhaltender zu sein, möchte man meinen. Sie sehen das freilich anders. Gerade weil der Tod ihnen jederzeit auflauert, möchten sie wenigstens in netter Gesellschaft sein, wenn‘s passiert.

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Timmi und die Arkonigel (5)

Mittwoch, 11. Juli 2012 21:00

Was bisher geschah.

Zweites Kapitel
In dem Marion sich sorgt, Robert einen Rat und Eddie Sprachunterricht erteilt

Timmi zuckt im Schlaf und plustert die Fellstacheln auf. Er grunzt und schnaubt, dann wälzt er den Wanst so heftig herum, daß es im Laubhaufen raschelt wie eine Windbö. Vielleicht träumt der Igel etwas Aufregendes? Von Weltraumraketen, die einen Schweif aus Atomfeuer hinter sich herziehen, und von Monddünen, die im Sternenlicht glitzern? Möglich. Es kann jedoch genauso gut sein, daß er eine nicht so gesunde Kellerassel gefressen und deshalb Bauchschmerzen hat. Wir werden es nie erfahren. Weil Igel hauptsächlich im Dunkel leben, können sie zwischen Traum und Wirklichkeit noch schlechter unterscheiden als Menschen. Wenn man sie fragt, was sie neulich geträumt haben, dann antworten sie meistens: „Wie bitte? Geträumt?“

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Timmi und die Arkonigel (4)

Montag, 2. Juli 2012 14:22

Was bisher geschah.

Zum Glück war die Wunschfee noch nicht erwacht. Hätte sie mitgekriegt, was Timmi begehrte, und ihn auf den Mond gezaubert, es wäre dem Igel schlecht ergangen. Denn dort oben braucht man besondere Kleidung – einen sogenannten Raumanzug –, um atmen zu können und nicht zu erfrieren und um sich auf den spitzen Kratersteinen keine Schrammen in die Pfoten zu laufen. Diese Grundkenntnisse eines Weltraumreisenden fehlten Timmi noch. Major Rhodan und seine Mann-
schaft saßen ja in der „Stardust“-Rakete und fragten sich, was soeben mit ihnen passiert war. Hätte Timmi weiterblättern und von dem ersten Ausflug der Astronauten in die Mondwüsten lesen können, wäre er viel schlauer gewesen.

   Der Amselmann pfiff jetzt ein furchtbar kompliziertes Thema aus „Aaron und Moses“. Das war über die technische Meisterschaft hinaus um so erstaunlicher, weil der Vogel diese Oper von Arnold Schönberg gar nicht kannte. Timmi versagte dem Amselmann allerdings die Bewun-
derung. Er knurrte statt dessen ein schlimmes Wort, das ich nicht weitersagen darf, weil ich mir sonst Ärger mit euren Eltern einhandle. Timmi schmerzten die Öhrchen von den Zwölftönen, und weil es rasch heller wurde, immer mehr auch die Äuglein. Für einen Moment gab er dem grell gellenden Vogel in seiner Eiche die Schuld daran, daß die Sonne aufging. „Wie soll sie gemütlich liegenbleiben“, dachte der Igel, „wenn dieser Schreihals dermaßen rumkrakeelt?“ Dann merkte Timmi, daß er Quatsch zusammendachte, und kümmerte sich um die Dinge, die rasch getan werden mußten.

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