Nonstop Nonsens

Dr. Jürgen Roth gewidmet

Das Ergebnis der Bundestagswahl ist nicht lustig. Trotzdem gab es am Abend viel zu lachen. Hier die bescheuertsten und aufgeblasensten O-Töne, zwischen 18 und 23 Uhr chronologisch aufgezeichnet:

♦ „Wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen!“
Alexander Gauland (AfD)

♦ „Ja, wir hätten uns ein besseres Ergebnis gewünscht und es auch erhofft.“
Volker Kauder (CDU)

♦ „Rechtsextreme haben in diesem Lande solche Mehrheiten nicht – gottseidank nicht.“
Jörg Meuthen (AfD)

♦ „Wir sind das Bollwerk für Demokratie in unserem Land.“
Martin Schulz (SPD)

♦ „Ab jetzt gibt es wieder eine Fraktion der Freiheit im Bundestag.“
Christian Lindner (FDP)

♦ „Wir müssen uns intensiv damit auseinandersetzen, und das wird auch gelingen.“
Volker Bouffier (CDU)

♦ „Natürlich hatten wir uns ein wenig ein besseres Ergebnis erhofft.
Gegen uns kann keine Regierung gebildet werden.
Unsere Themen werden uns in den nächsten Wochen und Monaten auch beschäftigen.“
Angela Merkel (CDU)

♦ „Wir haben den Fehler gemacht, daß wir die rechte Flanke offen gelassen haben.
… eine Politik, daß Deutschland Deutschland bleibt …“
Horst Seehofer (AfD CSU)

♦ „Ich werde mich voll auf die Erneuerung der Partei konzentrieren.
Wir haben heute unser Ziel nicht erreicht, aber wir können es morgen erreichen.“
Martin Schulz (SPD)

♦ „Es wird noch gebacken und geformt. Die nächste Hochrechnung kommt gleich.“
Jörg Schönenborn (ARD)

♦ „Ich bin nicht enttäuscht.
Ich bin jetzt zwölf Jahre an der Spitze einer Regierung, und das ist ein Ergebnis, auf dem sich aufbauen läßt.“
Angela Merkel (CDU)

♦ „Auch in der Opposition kann man zur Stabilität eines Landes beitragen.“
Christian Lindner (FDP)

♦ „Ohne CDU und CSU kann Deutschland nicht regiert werden.
Wir haben mit AfD-Positionen überhaupt nichts am Hut.“
Joachim Hermann (AfD CSU)

♦ „Wir leben in stürmischen Zeiten, das wissen wir.
Ich bin Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland und deshalb immer verantwortlich.
Ich finde, daß die stabilen deutschen Regierungen ein Wert an sich sind.
Wir haben einen ganz klaren Auftrag und ich seh den vor allem darin, mich um die Zukunft zu kümmern.“
Angela Merkel (CDU)

♦ „Wir können uns niemals mit diesem Ergebnis zufrieden geben, keine Frage.“
Ursula von der Leyen (CDU)

♦ „Transparenz ist schön und gut, aber manche Gespräche führt man so, daß man sie führt.“
Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen)

♦ „Selbstverständlich ist es gut, wenn ein Parlament in solcher Breite abgebildet ist.“
Manuela Schwesig (SPD)

♦ „Wir wissen genau, was wir an ihr [Angela Merkel] haben.“
Ursula von der Leyen (CDU)

llustration: „Speech balloon”, by Marian Sigler {bla}
(Self-drawn using gedit and Inkscape) [Public domain],
via Wikimedia Commons


Montag, 25. September 2017 1:59
Abteilung: Aufgelesen, Kaputtalismus, Man schreit deutsh

Ein Kommentar

  1. 1

    Noch ein O-Ton: „Statt die Macht durch Waffengewalt zu erringen, werden wir zum Ärger der katholischen und marxistischen Abgordneten unsere Nasen in den Reichstag stecken. Wenn es auch länger dauert, sie zu überstimmen als sie zu erschießen, so wird uns schließlich ihre eigene Verfassung den Erfolg garantieren.“
    Das hat, versteht sich, nicht Alexander Gauland (AfD, 2017) gesagt – ernsthaft marxistische und katholische Abgeordnete gibt’s ja heutzutage gar nicht mehr im Bundesreichstag –, sondern Adolf Hitler (NSDAP, 1924).
    Aber immerhin hat der (bis dato bloß an dritter Stelle) siegreiche Alexander G. erst kürzlich das deutsche Volk ermahnt, endlich wieder stolz zu sein auf seine großartigen Abschußzahlen in den letzten beiden Weltkriegen. Ein Schelm, der beim Alexander und beim Adolf ähnliche Intentionen argwöhnt.
    Wie dem auch sein mag, SZ.de hat durchaus recht: Heulen ändert nichts.

    Gut, daß du mit dem markigen Zitat an Gaulands Vormarschierer erinnerst. Den AfD-Spitzensack als Nazi zu identifizieren traut sich ja die komplette Qualitätspresse nicht. KS

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