Einmal das Ende mit Schrecken, bitte

HSV_forever_(c)_Kay_SokolowskyKay Sokolowsky (51) trägt seit bald vierzig Jahren die Raute im Herzen. Weshalb er trotzdem froh wäre, würde der HSV morgen nachmittag aus der Bundesliga verschwinden, erzählt er heute in der Taz. Weil Sokolowsky ziemlich nostalgisch argumentiert, empfehlen wir den Erwerb der traditionellen Holzausgabe.

Wer das ebenso grimmige wie sentimentale Stück lieber digital nachlesen will, sollte keinesfalls versäumen, unter „taz. zahl ich“ einen ordentlichen Obolus zu entrichten. Schnorrer und Abstauber müssen gewärtigen, von Bruno Labbadia besucht und mit einem individuellen Motivationsprogramm auf Zack gebracht zu werden (Motto: „Isch babbel, bis du bibbäst“). Wiederholungstäter haben unter Aufsicht von René Adler die Uwe-Seeler-Fußskulptur vor der Inkompetenz-Arena mit der Zunge zu reinigen (Slogan: „Leck mich fett“).

Ergänzend zu seinem Epitaph auf den „Haffau“ hat Kay Sokolowsky dem „Abfall“ mehrere Photos überlassen, die er bei einem Ausflug zur ziemlich schaurigen „HSV-Grabstätte“ anfertigte. Die Bilder werden am Samstag nach Spielabpiff am Donnerstag vor dem ersten Relegationsspiel (ich muß mich von dem Schock erst mal erholen) hier mit passenden Inschriften gezeigt werden. – Bis dahin empfiehlt der Blogger seine schön wehmütigen Anekdoten über den Mann, den er, Sokolowsky, auch deshalb forever adorieren wird, weil die Raute im Herzen damals dank seines, Ernst Happels, Genies keine eiternde Narbe, sondern eine Ehrenmarke war.

Das Branding unter der Brust wird Sokolowsky übrigens auch beim Absturz des „Haffau“ in die, kann sein, fünfte Liga nicht loswerden. Daher kommt ein Vereinswechsel für ihn niemals in Frage, nicht mal im Alptraum dieser Saison.


Samstag, 23. Mai 2015 14:06
Abteilung: Selbstbespiegelung, Sokolowsky anderswo, Unerhört nichtig

Ein Kommentar

  1. 1

    Das mit dem Abstieg wird nichts. Die namensgebende Firma des Stadions hat damit gedroht, den HSV fit für die Zukunft zu machen. Oh sorry, hab mich verlesen, sie wollen doch nur das Stadion fit für die Zukunft machen. Wie man Stadien fit macht, würde mich zwar schon mal interessieren, aber – ach egal.
    Grüße vom Reaktionär!

    Wie man Stadien fit macht, ist tatsächlich eine interessante Frage. Die andere: für welche Zukunft, bitte? – Gruß vom Salonbolschewiken. KS

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