Der schreckliche Iwan (7): Ein Flintenweib

Lesja_Orobez_posiert_03-05-14

Ich wußte bis vor kurzem nicht, wie Wichsvorlagen aussehen, mit denen Russen- und Putinfeinde ins Bett gehen. Ich habe übrigens keine Ahnung, ob solche Leute überhaupt Zeit zum Wichsen haben neben all dem Geheuchel, Gekeif und Gebarme, das sie veranstalten, um die Putschisten von Kiew als Freiheitskämpfer wider die Umtriebe des Hitler-Wiedergängers Putin zu umarmen.
Ich weiß aber, daß in der Partei von Julia Timoschenko, der glorreichen Führerin der Allukrainischen Vereinigung „Vaterland“ aka „Vaterlandspartei“ eine Frau mitwirkt, die es unmittelbar nach dem Massaker an Feinden der Putschistenregierung in Odessa für ebenso ertüchtigend wie lustig hielt, sich in Pose zu werfen, um eine Wichsvorlage abzugeben für die Feinde des Russ‘ und des Putin.

Dieses, hm, Flintenweib heißt Lesja Orobez und ist vom Stiletto bis zum Sturmgewehr eine Spitzenkandidatin für die „Vaterlandspartei“ bei der Bürgermeisterwahl in Kiew, außerdem seit 2012 Abgeordnete im ukrainischen Parlament. Sie ist also keine Quantité négligeable, keine anonyme Irre, sondern eine Repräsentantin für das, was zurzeit gemeinsam mit lupenreinen Nazis die Ukraine regiert.
Orobez zeigte sich gleich zweimal mit Wumme und stolz sowohl bei Twitter

Lesja_Orobez_Twitter_03-05-14

als auch auf ihrer Facebook-Seite.

Lesja_Orobez_Facebook_03-05-14

Wo sie außerdem, um ihre bezaubernden Selfies zu kommentieren, über den Scheiterhaufen im Gewerkschaftshaus von Odessa, auf dem mindestens 37 „pro-russische Terroristen“ (Sprachordnung, westlich) zu Asche verarbeitet wurden, jubilierte, dies sei „ein großer Sieg“ sowie „eine angemessene Antwort“ auf die regierungsfeindlichen Demonstrationen gewesen.
Unter dieses Dokument äußerster Verrohung haben jetzt, bei Veröffentlichung dieses Posts, bereits 3.975 Freunde der Demokratie, der Freiheit, der europäischen Werte, des leuchtenden Westens ihr „Gefällt mir“ geklickt. Tendenz zweifellos steigend.
Und von einem Freiheitswichser wie Werner Schulz oder einer Moralwichserin wie Rebecca Harms, den beiden also, die bei der Euro 2012 todesmutig Plakate hochhielten, um die potentielle Atombombenwerferin Timoschenko aus ihrem Kerker zu befreien, werden wir nun was hören, um die Hetze, Mordlust und Niedertracht ihrer engsten Verbündeten vom Maidan zu verurteilen?

 

Genau.

PS. Und sollten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, außerhalb meines Blogs über Orobez‘ ekelerregende Posen und Kommentare irgendwas (es muß nicht mal kritisch sein) in unseren topseriösen deutschen Medien finden, dann geben Sie mir bitte bescheid. Ich finde nämlich gar nichts. Aber ich wäre froh, widerlegt zu werden, und würde dies erleichtert dokumentieren. Ich danke im voraus.
PPS. Mir ist bekannt, daß das Schimpfwort „Flintenweib“ von der Goebbels-Propaganda erfunden wurde. Sollten also Spitzendenker wie Jan Fleischhauer oder Ivo Bozic
meine Verwendung dieses ekligen Begriffs gegen mich wenden, dann kann ich bloß mit Karl Kraus antworten: „Mausi …!“


Sonntag, 4. Mai 2014 1:08
Abteilung: Der schreckliche Iwan, Kaputtalismus, Man schreit deutsh

3 Kommentare

  1. 1

    Nur zur Ergänzung und um der Suade noch einen kleinen Stups zu geben: Ich kann Russisch, jedoch nicht Ukrainisch. Allerdings reicht das Russische aus, um den Text zu übersetzen (das ist nicht eigentlich der Zweck – kommt noch):“Ich bin heute 32. Auf dem anderen Foto 16. Ich bin erwachsen geworden (?). Die Zeiten ändern sich, das Prinzip ist das gleiche.“ So weit. so schlecht. Der Term, den ich mit „Foto“ übersetzt habe, kann mit FOTZI transkribiert werden. Womit wir wieder bei der Wichsvorlage wären. Und DAS wollte ich nur erwähnen.

    Es wird ja immer appetitlicher – danke für die Information! KS

  2. 2

    Moment mal …
    Das „Flintenweib“ ist keine Erfindung der Nazis sondern ein alter italienischer Begriff. Die Nazis hatten aber gute Beziehungen nach Italien. Dort haben sie das wohl aufgeschnappt.
    Hier die Auflösung des Rätsels:
    LUPO ist das ital. Wort für Wolf/Bösewicht.
    LUPARA ist die Wölfin/Bösewichtin.
    LUPARA bedeutet außerdem auch Flinte.
    „Flintenweib“ ist demnach nur eine deutsche (?) Verdopplung von Lupara.
    Wenn die Lupara geladen ist dann hast du keine Chance. Zielen muß sie nicht – denn sie schießt mit Schrot. Irgendwas trifft dich immer!
    Diese wundervolle Poesie des italienischen geht im deutschen natürlich verloren. Korrekt müßte das „Flintenweib“ auf deutsch nur „Flinte“ heißen. Dann stimmts wieder.

    Und wieder was gelernt. Grazie! KS

  3. werner ehrenreich
    Donnerstag, 8. Mai 2014 20:51
    3

    Betr.: CDU-Mann Vaatz dreht am Rad, in:
    http://www.deutschlandfunk.de/missfelders-russland-reise-veraergerung-aber-keine.1766.de.html?dram:article_id=284470
    Ein feuchter Militärtraum eines offensichtlich geistig unterbelichteten bzw. derangierten CDU Granden – deutsches Militär marschiert in der Westukraine auf, als schriebe man den 22.6.1941 und grenzte Deutschland an die Ukraine (aber: The Queen was amused (sic), und das ist das wichtigste).
    Merkt überhaupt jemand, was hier läuft? Es kann einen jedenfalls allmählich grauen vor unseren ehemaligen Bürgerrechtlern aus der ehemaligen DDR, heißen Sie nun Gauck, Vaatz, Schulz pp.

    Bei allem gerechten Zorn auf diese fanatisch antibolschewistischen Bürgerheuchler – nie vergessen, daß ALLE Spitzengrünen so ticken. Die haben die Revolution dahoam völlig versaut, also engagieren Sie sich wie besoffen für alles, was woanders wie Revolution aussieht. Kann auch gern eine braune sein wie in der Ukraine. Und sind viel zu selbstgerecht, um hier einen Fehler zu erkennen, geschweige zuzugeben. Für die schwerkriminelle Bombardierung Jugoslawiens hat dieses Gesindel sich bis heute nicht entschuldigt; Lernfähigkeit ist also nicht zu erwarten. KS

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