Die Wette gilt

Weil ich – aus artistischem Verdruß und allgemeiner Scheißegalität – mit dem letzten Teil meiner Schlz-Serie nicht & nicht zu Topfe komme und weil ich andererseits bereits in der ersten Episode großmäulig behauptete, die künftigen SPD-Häuptlinge längst zu kennen –:

Plaudere ich nun und auf die Schnelle* aus, wer demnächst die grauste der Parteien abwickeln wird. – Seit sie am 28. August ihre Kandidatur erklärten, sind Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans die Favoriten, auf die ich setze und auf die ich viel Geld wettete, gäb‘s für so was einen legalen Buchmacher.

Ach ja –: In der Stichwahl, die vor der Inthronisierung erfolgt, müssen die beiden sich mit den Seeheimer-Zmbs Schlz & Gwtz messen. Howgh! ich habe gesprochen, und ha! ich weiß das seit zwei Monaten. Aber mich fragt leider keiner, schon gar nicht honoriert.

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* Denn in ein paar Stunden wird das Resultat der „Ersten Mitgliederbefragung“ veröffentlicht.

Photo: „CrystalGlobebyMathildeWeil“,
by Mathilde Weil [Public domain],
v
ia Wikimedia Commons


Samstag, 26. Oktober 2019 0:48
Abteilung: Bored beyond belief, Kaputtalismus, Man schreit deutsh

13 Kommentare

  1. 1

    Grad erst hatten sie im TV eine Reportage mit dem Tenor „Schlz und die sieben Zwerge“ – außer uns Olaf niemand mit Erfahrung etc. Ich glaube, so tickt auch der gemeine Ortsvereinssoze (ja, DER Soze, die Sozin nicht ganz so stark). Deshalb tippe ich nach wie vor auf Schlz + Rfllngsghlfn. Ich hab aber nichts zu verwetten außer meinem Hintern, und den brauch ich noch.

    Und Sie sollten weiterhin gut auf ihn achtgeben. – Ich allerdings fühle mich durch die miserable Beteiligung an der „Mitgliederbefragung“ vollauf bestätigt: Die ca. 200.000 Schnarchnasen in den Ortsvereinen sind Parteikarteileichen durch & durch und wählen einfach nicht mit, weil sie das Entscheiden schon vor 50 Jahren an ihren Steiger oder den Sekretär abgegeben haben. Die sind Mitglieder, weil sie es schon immer waren, und einmal im Jahr trinken sie, in Tucholskys Sinn, zusammen Kaffee (mit einem Kurzen). KS

  2. 2

    Puh, da hast Du aber die Kurve nochmal gekriegt. Ich habe schon seit Wochen auf die „großmäulige Behauptung“ gewartet.
    Jetzt werde ich erstmal im Web recherchieren für oder gegen was Esken und Walter-Borjans stehen.
    Danke für Deine wirklich spannende Analyse.

    Ja, stimmt, ich war arschknapp. – Und ich danke für das nette Kompliment („wirklich spannende Analyse“)! Das tut gut zumal, weil das analysierte Objekt so unfaßbar langweilig, d. h. sozialdemokratisch ist. KS

  3. 3

    Henry Vahl: „Dann nehmen Sie doch Hans Albers“

    War auch mein Eindruck, als sich dieses mit stumpfer Nadel selbstgestrickte Duo ankündigte. Bloß: for the sake of what?

    Daher ( eine Stunde, bevor ich diesen Eintrag las) mein Gezwitscher (um auch bei den vom Hausherren favorisierten Geschöpfen zu bleiben) https://twitter.com/TortillaDrink/status/1188074353327513600

    „Dumpf dröhnt die Trommel in diese Worte, die Indianer heben ihr Klagelied an…“ Howgh!

    Nichtsdestotrotz: Venceremos!

    Add.: Interessant finde ich ja die „Potte-kommen“-Variante, die mir all meinen Jahren noch nie untergekommen ist; ist das denn in nördlichen Gefilden allgemein gebräuchlich?

    Btw: Gezwitscher: – um hier auch mal etwas Positives beizusteuern. Eine echte Herausforderung für Rory (live ca. 110db), Jeff & Ritchie…. https://www.youtube.com/watch?v=dvK-DujvpSY

    Unbeweglich bleibt mein strenges Faltengesicht (und, nein, „zu Topfe“ ist nirgendwo in Norddeutschland außer an meinem Schreibtisch gebräuchlich). – Danke für die schönen & schön schrägen Web-Links – und der White Bellbird (Einlappenkotinga) ist eine Entdeckung. Also: für mich. KS

  4. 4

    Wer hat’s uns verraten?
    Kay Sokolowsky. Wieder einmal.
    Ich würde ja meinen Glückwunsch aussprechen, hätte es nicht alles mit hausgemachtem Unglück zu tun.

    So schlau bin ich am Ende leider nicht, nur realistischer als die meisten Politjournalisten. – Meine Wunschkandidaten für eine WIRKLICH erneuerte SPD-Führung waren Hilde Mattheis und Dirk Hierschel. Walter-Borjans und Esken sind so was wie die erträgliche, das heißt, menschliche Kopie von Schlz/Gwtz. Und das ist – wie Sie so schön schreiben – das hausgemachte Unglück. KS

  5. 5

    Boah Du machst mich echt ferddich!
    https://www.tagesschau.de/inland/spd-vorsitz-mitgliederentscheid-101.html
    Wenn das alles vorbei ist, erzählst Du uns wo Du deine Kristallkugel her hast. Versprochen?

    Ich hab doch nur geraten, was alle wußten, aber sich nicht zu sagen trauten. – Dieses Umarmungsphoto der Stichwahlkandidaten (in Ihrem „Tagesschau“-Link) ist übrigens totaler Konformitätshorror. Das Grabbild der SPD, wenn ich so was als altgedienter Feuilletonist faseln darf. KS

  6. 6

    Ich habe mit Scholz und Kahrs zusammengearbeitet. Anno 1988. Uni HH Fakultät Rechtswissenschaften. Scholz war Dozent für Arbeitsrecht, Kahrs war Studentparteifunktionär und bereits damals verstrickt in Skandale bezügl. Erpressung/ üble Nachrede.
    Wie auch immer. Das Prinzip des Teamwork in der SPD ist wesentlich älter als Frau Nahles und ganz sicher kein Zufall. Den Sieger muss man nicht tippen. Der steht vorher fest und heisst Scholz/Kahrs. Nur die Reihenfolge könnte anders sein.
    P.S: Ich bin unschuldig. Raus seit 1995.

    Lieber BugsBunny, ich würde Sie sehr gern interviewen betr. den jungen Kahrs und seine Machenschaften. Hätten Sie Interesse daran? Dann schreiben Sie an admin@kaysokolowsky.de.
    Was Ihre schlechte Meinung zu den Verhältnissen in der doofsten der Parteien betrifft – wie könnte ich widersprechen? Trotzdem: Scholz wird’s nicht werden. Schauen Sie sich den Genossen Walter-Borjans bitte noch mal an. Der ist das ideale Mittelding aus Schlz und Mattheis, nicht Fisch noch Fleisch, und darum der Kandidat, auf den die feigste der Parteien sich einigen kann. KS

  7. 7

    Gratulation! Mit knapp über 20 % haben beide gemischten Doppel ja schon mal eine anspruchsvolle Messlatte für die SPD auf Bundesebene ausgegeben.

    Auch Sozis dürfen träumen! KS

  8. 8

    „und, nein, „zu Topfe“ ist nirgendwo in Norddeutschland außer an meinem Schreibtisch gebräuchlich“
    Da möchte ich aber mal gepflegt und deutlich widersprechen – ich kenne das aus einigen nordischen Gefilden und würde mal sagen, dass das von Flensburg bis ca Uelzen/Gifhorn auf jeden Fall jeder versteht und kennt. Weiter südlich mag’s ein bisschen anders aussehen, weil das Platt ein andres ist. Aber sind das überhaupt noch nordische Gefilde…?

    Was Sie meinen, ist die Formel „zu Potte“. Was ich geschrieben habe, ist was anderes. Mind the difference! KS

  9. 9

    So, jetzt muß aber mal Schluß sein mit der ganzen Sozen-Miesmacherei!
    https://twitter.com/erik_fluegge/status/1188931603650764807
    Wenn es noch eine Gerechtigkeit auf der Welt gibt, wird der Erik Flügge dafür mit dem SPD-Vorsitz bestraft.
    (Und ich glaube immer noch, daß es Schlz wird. Der Walter-Wienochmal hats spätestens mit dieser Kanzlerkandidaten-Geschichte versaut.)

    Erik Flügge sei für seinen Quatsch entschuldigt, denn er ist, wie Wiglaf Droste einst lehrte, in den schweren Jahren: denen zwischen 33 und 45. KS

  10. 10

    Den Spruch vom Droste kannte ich gar nicht. Bös.
    Aber trotzdem erstaunlich gnädig, Herr Blogger! Dräut da die Weisheit des Alters, für die so ein Flügge selbiges eben noch nicht ganz ist?

    Was soll ich mich auch noch an einem religiös verblödeten Schwätzer abarbeiten? Der sich in seiner Twitter-Selbstbeschreibung ohne jede Scham als „Autor mehrerer Bestseller“ feiert? Diese inkarnierte Ich-AG, dieser Seichtdenker ist doch das Pulver nicht wert, das ich alter und ziemlich verschlissener Soldat noch zu verfeuern habe. KS

  11. 11

    Da hamse natürlich recht.

    Muß ja auch mal vorkommen. KS

  12. 12

    gratulation.
    wieder richtig gelegen. wette gewonnen.
    wobei ich ich frage warum ich der erste gratulant bin. 😉

    Weil Sie dreimal in einem Satz „ich“ schreiben wollten? *Zwinkersmiley* retour. KS

  13. 13

    Glückwunsch! Gewonnen! Viel Geld hätten Sie mit dem Tipp aber nicht verdienen können, dafür war die Quote zu mies.
    Das Ergebnis passt so prächtig für Scholz und die SPD-Nomenklatura, dass es zehn Meilen gegen den Wind nach einem abgekarteten Spiel riecht.
    Offiziell hat ein linkes Duo gewonnen, das bald die GROKO beendet, und Scholz ist Geschichte.
    Inoffiziell zieht Scholz weiter die Fäden und wird den Neuen schnell klarmachen können, dass im Falle einer Neuwahl einige Leute ihren kommoden Platz an der Futterkrippe verlieren werden.
    Und sogar Nowabo und Esken dürften wissen, dass es bei Politik nie um Inhalte sondern um einen gemütlichen Platz am Fressnapf geht.
    Sonst müssten Sozis arbeiten gehen und das kann keiner wollen.

    Wieso will denn keiner, daß Sozis arbeiten? Da hätte ich gern eine Begründung von Ihnen. – Und weshalb Schlz geil darauf sein soll, daß die Große Koalition beendet wird, weiß außer Ihnen, fürchte ich, niemand. – Ich zensiere Kommentare nicht gern, aber in Ihrem Fall mach ich mal eine Ausnahme: setzen, sechs. KS

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