Signs O‘The Times (1)



Ich bin der Verkünder des Gesetzes“, erklärte die graue Gestalt.
„Hierher kommen alle, die neu sind, um das Gesetz zu lernen. Ich sitze
i
n der Dunkelheit und verkünde das Gesetz.“
Genauso ist es“, sagte eine der Bestien am Eingang.Übel sind
die Strafen für
jene, die das Gesetz brechen. Keins entkommt.“
„Keins entkommt“, sagte
n die Tierleute, einander verstohlen anblickend.
Keins, keins“, rief der Affenmensch. „Keins entkommt. Siehe!
Ich
tat einst etwas Geringfügiges, etwas Unrechtes.
Ich schnatterte, schnatterte, sprach nicht mehr.
Niemand konnte
verstehen. Ich bin verbrannt,
hab‘ ein
Brandzeichen auf der Hand. Er ist groß, er ist gut!“
„Keins entkommt“, sagte das graue Wesen
in der Nische.
„Keins entkommt“, wiederholte
n die Tierleute und beäugten sich
gegenseitig voller Mißtrauen.

Herbert George Wells: „Die Insel des Dr. Moreau

In schwachen Stunden stelle ich mir schon die Frage, ob ich mit meiner Ablehnung der „Maßnahmen“ nicht weit danebenliege und ob es fair ist, als „Voodoo-Politik“ zu verhöhnen, was doch, wie man mir unablässig predigt, die „Mehrheit der Wissenschaft“ fordere.

Dann sehe ich so was, photographiert in Hannover:


Und ich weiß wieder, daß ich mich nicht irre, sondern diese
s Land irre geworden ist.

***

Vor 21 Monaten erklärte Deutschland einem Virus den Krieg. Einen Krieg, der niemals zu gewinnen ist, unzählige Opfer fordert, doch auch Kriegsgewinnler produziert. Die meisten dieser Profiteure sitzen in den Regierungen und Behörden, und nimmermehr werden sie freiwillig hergeben, was der Virenkrieg ihnen an Macht und Herrlichkeit bescherte.

Irgendwann aber werden die Absurditäten und Paradoxa der „Maßnahmen“ – die angeblich das Virus, tatsächlich die Bürger „eindämmen“ –, werden der Übermut der Ämter und der blanke Bürokratenschwachsinn sich so tief verrennen, daß nichts als eine schmachvolle Kapitulation übrigbleibt. Doch mit welchen Schäden für die Staatsinsassen, zu welchem Preis, auf wessen Kosten!

In einem anderen Krieg, der nicht zu gewinnen war, schrieb Karl Kraus Sätze, die auf unsere große Zeit so trefflich passen wie auf die zwischen 1914 und 18:

Und ihr spürtet nicht, daß der geringste eurer Befehle, ja nur die letzte Folge eures geringsten Befehles, und wäre es nur die Stupidität, die die Flucht aus eurem Bezirk erschwerte, die eure Kriegsüberwachungsämter, Paßämter, Paßanweisungsämter, Paßklauselämter, Grenzübertrittsbewilligungsämter, Platzkommandanten und Grenzschutzkommanden gegen einander losgelassen hat, damit sie sich gegenseitig verwirrten – spürtet nicht, daß die geringste Maßnahme eurer Besessenheit der Menschenwürde ein unauslöschliches Schandmal aufprägen würde?
Die letzten Tage der Menschheit (V/56)

***

Einstweilen aber haben die von ihrer maiestas et gloria berauschten Amtswalter die Zeit ihres Lebens und führen sich auf, als hätten sie keinen Widerspruch zu fürchten (haben sie, was die Qual.medien betrifft, auch nicht).

Der neue Kanzler, der ein alter Polizeistaatsmann ist, wartete nur das Todesurteil des Bundesverfassungsgerichts in Sachen Grundgesetz ab, um den totalen Krieg gegen das Virus, die Bürgerrechte und die Vernunft zu erklären:

Wir werden alles tun, was notwendig, ist, es gibt da für die Bundesregierung keine roten Linien.
Westdeutsche Zeitung, 15.12.2021

Wer aber keine roten Linien mehr kennt, hat keine Hemmungen. Alle allerdings, die sich an die roten Linien in der Menschenrechtskonvention und im ersten Artikel des Grundgesetzes erinnern, sollen nach Olaf Schlzens Willen schweigen, nicht gedacht soll ihrer werden, und der Virenkriegsherr im Kanzleramt sagt schon mal an, wem die nächste Rasterfahndung gilt:

Wir werden es uns nicht gefallen lassen, daß eine winzige Minderheit von enthemmten Extremisten versucht, unserer gesamten Gesellschaft ihren Willen aufzuzwingen.

Im übrigen, meint der enthemmte Extremhygieniker Schlz, gebe es in seinem Deutschland ebensowenig wie rote Linien einen Riß im sozialen Gefüge:

Dazu stelle ich fest: Unsere Gesellschaft ist nicht gespalten. Die überwältigende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land verhält sich solidarisch, vernünftig und vorsichtig.

Der schäbige Rest hingegen egozentrisch, irrational und gefährlich. Wenn das keine versöhnliche Botschaft ist von einem Manne, der wie kaum ein anderer für Versöhnung steht! (Jedenfalls für die Versöhnung von Großkapital und Sozialdemokratie, CumEx und Finanzbehörde, Brechmittel und Rechtsstaat.) Leider vergaß Schlz, sein heimliches Idol Margaret Thatcher zu zitieren:

[Who] is society? There is no such thing!

Beziehungsweise, mit Methusalix zu brüllen: „Gesellschaftliche Spaltung? Gesellschaftliche Spaltung? Ich kenne keine gesellschaftliche Spaltung! Niemand weiß, wo eine gesellschaftliche Spaltung liegt!“

***

Weil aber die Spaltung nicht sein darf, sind Spalter ausschließlich jene, die von Spaltung schwurbeln, bloß weil, zum Beispiel, der Miniprä des Saarlands, Tobias Hans, dem asozialen Bodensatz eine Auskunft erteilt, an deren gemeinem Wohlsinn einzig Spalter zweifeln können:

Am Ende ist es wegen der vielen Ungeimpften, die die Krankenhäuser im Moment überfluten [sic!], daß Kinder noch mal Masken tragen müssen, daß Kinder Sorgen haben müssen, daß, wenn es schlimmer wird, es wieder in Distanzunterricht geht.“ […] Deshalb sei es jetzt erforderlich, daß „die Ungeimpften rauskommen aus den sozialen Kontakten und daß sie eben nicht mehr teilhaben am Infektionsgeschehen, so gut das irgendwie geht“, erklärte der Ministerpräsident.
Welt, 29.11.2021

Denn, merke!, nicht die Regentschaft verfällt auf Voodoo-„Maßnahmen“, um den Viruserzfeind niederzuringen, sondern die extrem wenigen extremistischen Typen, die den faulen Zauber kritisieren, zwingen die Regenten dazu, es immer, immer und immer wieder mit einem Hokuspokus zu probieren, der seit bald zwei Jahren nicht funktioniert.

Es ist selbstverständlich auch keine Spaltung, nicht mal eine Diskriminierung, sondern pure Nächstenliebe und christliche Sorge um die Verblendeten, die Verführten, die Verirrten, wenn dieselbe Ministerpräsidentin, unter deren katastrophalem Schirm und Schutz 143 Menschen elendig ersoffen, wenn die nämliche & Hl. Maria Dreyer den Corona-Sündenböcken zu Weihnachten dergleichen ansagt:

Also Ungeimpfte sollen nach unserer Verordnung gar nicht feiern.
HNA, 18.12.2021

Denn kein Friede auf Erden sei und kein Wohlgefallen den Leugnern der einzigen Wahrheit, all welche liegt in unserer (keineswegs spalterischen) Verordnung, in saecula saeculorum, amen!

Keins entkommt.

Wird fortgesetzt.


Montag, 20. Dezember 2021 22:23
Abteilung: Man schreit deutsh, SARS-CoV-2

13 Kommentare

  1. 1

    „In schwachen Stunden stelle ich mir schon die Frage, ob ich mit meiner Ablehnung der „Maßnahmen“ nicht weit danebenliege“
    Das habe ich zum Glück überwunden. Wenn man sieht mit welcher Empathielosigkeit und welcher Menschenverachtung geredet und gehandelt wird – dann kann das nicht richtig sein! Adorno und Horkheimer prägten nicht nur den Satz „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, sondern auch:
    „Es gibt nur einen Ausdruck für die Wahrheit: den Gedanken, der das Unrecht verneint.“
    Was hier seit 20 Monaten geschieht, ist Unrecht. Jetzt werden in Karlsruhe schon Spaziergänge verboten.

    Wer aber diese Exzesse des Bürokratismus und Kontrollwahns kritisiert, muß sich nachsagen lassen, ein Nazi oder wenigstens ein Nazi-Sympathisant zu sein. Und zwar von denselben Leuten, die – zu Recht – die Relativierung der Shoa anprangern. Es ist wirklich nicht leicht, in dieser Zeit der explodierenden Schizophrenie keine schwachen Stunden zu haben bzw. selbst verrückt zu werden. KS

  2. 2

    „Also Ungeimpfte sollen nach unserer Verordnung gar nicht feiern.“
    Darf ich wenigstens etwas Heroin spritzen? Als Zeichen des guten Willens? Ich nehme auch die versiffteste Spritze, die sich auftreiben lässt, und wische das Blut mit einer Biontech-Aktie ab.
    Im Übrigen bin ich stolz, ein ungeimpfter Sündenbock zu sein – Damit auch zukünftig makellose Politiker kraftvoll regieren können.

    Soviel Opferbereitschaft wird Ihnen, wenn’s so weitergeht, mit schön Wasser, Brot und gesiebter Luft gedankt werden. In diesem Deutschland, in dem wir gut und gerne leben. KS

  3. 3

    Selten habe ich so ungern recht behalten wie mit meiner Einschätzung der Situation im März vorigen Jahres. Ich habe jedem, der es hören wollte und auch den anderen prophezeit: Es wird jetzt Entrechtungen nie geahnten Ausmasses geben und keine der noch so haarsträubend unsinnig begründeten Massnahmen wird ihnen reichen und keine je wieder zurück genommen. Macron hat sofort von einem Krieg gesprochen und jeder, der die Einschätzung Warren Buffets zum zentralen Konflikt unserer Zeit kennt, weiss, dass das kein Krieg gegen ein Virus ist. Ich halte die „Eliten“ im Grunde für unfähig zur Verschwörung und Inkompetenz für die treibende Kraft, selbst im Klassenkampf. Aber ein Gesellschaftssystem auf der Intensivstation, kombiniert mit einer noch nie da gewesenen Kapitalkonzentration, ist für uns alle eine sehr komplexe Herausforderung. Vor allem für den Verstand und die Geduld.
    Am Grunde der Moldau wandern die Steine. Schaunmermal, dann sengmers scho!

    Welch eine kluge, messerscharfe Analyse in wie wenigen Worten! Hunderttausend Qual.journalisten und zehntausend Parteimitglieder der Linken zusammen kriegen nicht einen Corona-Gedanken zustande, der sich mit Ihren messen könnte. Grazie mille dafür! KS

  4. 4

    „Gefahr ist im Verzuge. Es muss schnell und gründlich gehandelt werden, sonst ist es zu spät. […] Die Maßnahmen, die wir bereits getroffen haben und noch treffen müssen […], sind einschneidend für das gesamte private und öffentliche Leben. Die Opfer, die der einzelne Bürger dabei zu bringen hat, sind manchmal schwer. Aber sie bedeuten nur wenig den Opfern gegenüber, die er bringen müßte, wenn er sich zu diesen Opfern weigerte und damit das größte Unglück über unser Volk
    heraufbeschwörte. Es ist besser, zur rechten Zeit einen Schnitt zu tun, als zuzuwarten und die Krankheit sich erst richtig festsetzen zu lassen. […] Es ist also an der Zeit, den Säumigen Beine zu machen. Sie müssen aus ihrer bequemen Ruhe aufgerüttelt werden. Wir können nicht warten, bis sie von selbst zur Besinnung kommen und es dann vielleicht zu spät ist. […] Jedermann wird in dieser ernstesten Phase unseres Schicksalskampfes zur Erfüllung seiner Pflicht der Nation gegenüber angehalten, wenn nötig, gezwungen werden. Wir wissen uns auch dabei in voller Übereinstimmung mit dem nationalen Willen unseres Volkes.“
    Könnte man nicht fast meinen, diese Zitatenreihung entstammte einem aktuellen Bundeskanzlerredemanuskript zur Corona-Lage der Nation? Tut sie aber nicht. Dies redete anno 1943 ein gewisser Dr. Goebbels im Berliner Sportpalast, begleitet vom frenetischen Beifall der anwesenden deutschen Untertan*innen. Ein Schelm, der Arges dabei denkt.
    PS.
    Damit mich ja niemand falsch versteht: Ich leugne nicht die Existenz der Corona-Pandemie, und ich meine, dass z.B. Impfungen bei deren Eindämmung nützlich sein können. Aber an deutschen Schicksalskämpfen nehm ich grundsätzlich nicht teil, weder auf der Seite einer Staatsmacht, deren Repräsentanten sich mit dem Grundgesetz inzwischen bloß noch das Gesäß reinigen, noch auf der Seite fackeltragender Spaziermarschierer*innen mit dumpfen Mordgelüsten und dummdreist angemaßtem Judenstern am blaubraunen Revers. Und überhaupt weiß ich ja, wie der letzte deutsche Schicksalskampf ausgegangen ist.

    Lieber Kai, wie alle Deine Kommentare ist auch dieser eine Bereicherung meines Blogs, danke dafür! – Daß Dir die Corona-Fanatiker nun eine „Verharmlosung des Holocaust“ unterschieben werden, ist Dir aber schon klar, oder? KS

  5. 5

    Lieber Kai Pichmann, Ihre Aversion gegen die Reaktionäre, die den Protest gegen eine restriktive Politik für Ihre Zwecke nutzen, teile ich. Mich als „Altlinken“ zerreisst es, wenn ich meine Positionen von der AfD vertreten und von der Linken verraten sehe. Mein Einwand gegen Ihre Stellungnahme ist trotz alledem und alledem der, dass wir uns nicht verleiten lassen sollten, uns abzugrenzen ohne Not. Wenn das Herrschaftsdenken jede kritische Äusserung dem rechten Spektrum zuordnet, arbeite ich dem nur zu, indem ich beteuere, das ich ein lauterer Bürger der linken Mitte bin. Das Coronanarrativ entbehrt jeder Logik und die Impfungen erfüllen keinen medizinisch begründbaren Zweck. So viel Parteilichkeit müssen Sie sich schon abverlangen oder aneignen. Mutter Courage war keine tapfere Frau!

    Andererseits ist es aber nicht schwer, sich von der AfD abzugrenzen: Deren Opposition gegen die „Maßnahmen“ ist weiter nichts als taktisches Getöse. Wären die Alternativnazis an der Macht, hätten wir hier Verhältnisse wie in China. KS

  6. 6

    Wenn mir wirklich wer unterstellen sollte, ich würde mit meinem Kommentar den Holocaust relativieren wollen, täte mir das natürlich leid. Aber dann würde ich mir einfach sagen, dass der Betreffende wohl an einer „komplexen Herausforderung für den Verstand“ gescheitert ist. (Auch von mir Dank an Andreas Schmid für seine glasklare Kurzanalyse des ganzen verdammten Elends!) Nebenbei bemerkt halte ich den Dr. Goebbels für einen wesentlich begabteren Redner als den Herrn Scholz. Wer daraus schließen möchte, ich wäre ein Nazi, dem kann ich leider auch nicht helfen. Siehe oben.
    Ich hab übrigens tatsächlich sehr lange überlegt, ob ich die Goebbelssche Suada hier in diesem Zusammenhang zitieren soll. Schließlich konnte ich es doch nicht sein lassen, denn die Kontinuität – oder zumindest gewisse Ähnlichkeiten – im Gerede der Herrschenden (und in der Reaktion der Beherrschten) erschienen mir allzu augenfällig. Abgesehen davon: Ich halte es für nötig, dass gegen die Corona-Pandemie Maßnahmen ergriffen werden. Nur wünschte ich mir dabei weniger Ausgrenzung und Kriegsgeschrei und dafür mehr Kompetenz beim Planen und Handeln. Dass wir längst nicht mehr in den alten Zeiten leben, wo das Wünschen noch geholfen hat, ist mir allerdings schon klar. Und so klug, dass ich wüsste, wie man in dieser beschissenen Situation alles richtig machen könnte, bin ich leider auch nicht.

    Lieber Kai, wie du am Kommentar von Ewald Brisch sehen kannst, nutzt es bei gewissen Leuten nichts, die eigene Position deutlich darzustellen – diese Leute hören dir gar nicht zu, sondern kennen nur die Betonklischees ihrer Pandemie-Paranoia. KS

  7. 7

    Ja, schlimm das alles. Aber viel mehr Sorgen macht mir eigentlich, dass der Satz:
    „Wir werden alles tun, was notwendig, ist, es gibt da für die Bundesregierung keine roten Linien“
    … auf das derzeitige tapfere Vorgehen eines „Verteidigungs“bündnisses gen Osten ebenso passt wie Arsch auf Eimer. Den Begriff „Verbündete“ kriegt man spätestens seit 2014 ohnehin ständig von den qual.medien© um die Ohren gehauen, als wärn „wir“ schon im Krieg. Äh, V-Fall.
    Merkwürdigerweise haben auch da, gen Osten, ein Sozialdemokrat und seine Verbündeten offensichtlich wenig bis keine Bedenken wegen „roter Linien“. Gezogen von Unbefugten.
    Ältere werden sich noch gut an den „Regierungswechsel“ von 1998 in ähnlicher Konstellation erinnern. Wenige Monate später führten „wir“ dann, gen Südosten, „keinen Krieg“.

    Ihre Sorgen wegen eines Krieges gegen Russland teile ich nicht. Nicht mal Baerbock, einfältig und russophob wie sie ist, will diese Eskalation. Die Nato führt ausschließlich gegen solche „Feinde“ Krieg, die ihr militärisch hoffnungslos unterlegen sind. All das Getöse dient am Ende nur dazu, noch mehr Kohle für Waffen zu verbrennen; schlimm genug. KS

  8. 8

    Sehr geehrter Herr Pichmann,
    Das Zitieren von ausgeschnippelten Sätzen – am Besten inhaltsleere Phrasen und aus jeglichem Kontext gerissen – ist eine alte Masche, die nichts erklärt, nichts verständlich macht und nichts transportiert außer Ressantiments. Mit einem „PS“ sich dann wieder etwas zu distanzieren, um im letzten Satz dann doch wieder aufzusatteln ist einfach nur platteste Demagogik .
    Daß Sie, Herr Sokolowsky, ein angemessenes Reagieren auf diese Geschichtsklitterung als „unterschieben“ bezeichnen würden, zeigt auf, wie weit Sie sich von Ihren guten früheren Analysen mittlerweile entfernt haben und nur noch die hilflose Wut sprechen lassen.
    Ich hoffe, dass Sie wieder zur Rationalität zurückkehren, damit ich wieder was von Ihnen habe.

    Was Kai Pichmann getan hat, ist mitnichten „eine alte Masche, die nichts erklärt“, sondern das, was man Sprachkritik nennt. Wenn die Phraseologie der Corona-Hardliner sich in bedenklicher Nähe zum Goebbels-Jargon bewegt, darf und muß das konstatiert werden.
    Daß Sie mir „hilflose Wut“ unterstellen, ist ebenfalls kein Argument, sondern eben dies: eine Unterstellung. Es belustigt mich, daß jemand, der außer Diffamierungen und Projektionen nichts zur Debatte beizutragen hat, der überdies mit keinem Wort begründet, was denn so irrational an meiner Polemik sei, mir die Rückkehr zur Rationalität empfiehlt.
    Schließlich: Was gibt Ihnen das Recht, irgendetwas „von mir haben“ zu wollen? Hören Sie einfach auf, mein Zeug zu lesen, wenn es Ihnen so sehr gegen den Strich geht. Darüber seriös diskutieren wollen Sie doch sowieso nicht. KS

  9. 9

    Tja, da hab ich mich wohl zwischen alle Stühle gesetzt mit meinem ersten Kommentar. Vielleicht sitz ich da ja gar nicht so schlecht?
    Den Kommentar des Herrn B., der mir u.a. „Ressantiments“ (sic) vorwarf, lass ich unkommentiert und danke von Herzen dem Herrn des Blogs, der mir diese unangenehme Arbeit abgenommen hat. Dem klugen Andreas Schmid möcht ich nur versichern, dass ich gewiss kein lauterer Bürger der linken Mitte bin, und ansonsten die Sache mit der (Mutter) Courage und der Parteilichkeit bedenken werde. Das hab ich übrigens gelegentlich auch schon in den Zeiten vor Corona getan. Wobei ich auch damals nur selten genau wusste, auf welchen Stuhl – oder zwischen welche Stühle – ich meinen Allerwertesten am besten platzieren sollte. Ich denke aber, wie gesagt, weiter drüber nach. Wobei die Beiträge dieses Blogs und solche Kommentare wie die von Andreas Schmid immer wieder sehr hilfreich sind.

    Was die Stühle und die Räume dazwischen betrifft, hilft es, sich Samuel Johnson als Vorbild zu nehmen. Der große Autor soll beim Verlassen seines Stamm-Pubs mal gesagt haben: „Alle, die vor den Kopf zu stoßen ich vergaß, bitte ich um Vergebung.“
    In diesem Sinne: frohe Weihnachten! KS

  10. 10

    Herr Sokolowsky, der Sinn der Mitteilung einer Information liegt darin, mit dem Empfänger etwas zu teilen – wie das Wort “Mitteilung” schon sagt – , damit „er etwas davon hat”.
    Dass Sie sich lediglich entleeren wollen, war mir bisher nicht bewusst. Ich werde daher Ihren Rat befolgen, den Block nicht mehr zu lesen.

    Es wäre mir ein Vergnügen, Herr Brisch, sollten Sie wenigstens in diesem Punkt auf mich hören.
    Ich bin allerdings ziemlich sicher, daß Sie mein(en) „Block“ sowieso so gut wie nie gelesen haben. Andernfalls hätte Ihnen irgendwann auffallen müssen, wie ich immer und immer wieder erkläre, das Weblog nicht für ein Publikum, sondern vor allem für mich zu betreiben.
    Ihre Semasiologie des Worts „Mitteilung“ erinnert stark an die phantasievollen, grundsätzlich falschen Wort-Exegesen evangelischer Dorfpfaffen. Doch gesetzt den Fall, Sie hätten mit Ihrem Unsinn recht – ein Blick auf den Site-Header wird Ihnen zeigen, daß ich hier keine „Mitteilungen“ veröffentliche, sondern Notizen.
    Wer aber immer noch nicht nachvollziehen kann, warum ich ein Jahr lang keine Kommentare im „Abfall“ zuließ, der findet in Ihren Rüpeleien, Ihrer Anmaßung und Ihrer Weigerung, inhaltlich zu debattieren, exemplarisches Anschauungsmaterial.
    Um Ihnen das Nichtmehrlesen zu erleichtern, Herr Brisch, gewähre ich Ihnen die Gnade des Nichtmehrschreibens und erteile wegen erwiesener Unverschämtheit Hausverbot im Kommentarbereich. Guten Rutsch! KS

  11. 11

    Geht schon wieder los hier. Aber ist meines Erachtens geplant. Alle Blogs die sinnvoll bis intelligent sind werden in den Kommentarspalten mit hirnlosen Diskussionen geflutet. Ist Teil der Zersetung.
    Beliebt sind Nazithemen und Esoterik. Auf keinem Fall darf zum geschrieben Stellung genommen werden und wenn dann sinnentstellend.
    Das ganze Pandemieszenario besteht aus Lügen, Verdrehungen, blanken Gehorsamsforderungen und allgemeiner Gehirnwäsche. Da muss man nun mal alle blockieren und mit Dreck bewerfen die argumente haben.
    Machen Sie sich nicht draus, es gibt einfach zu viele tumbe Idioten, Blockwarte und Profiteure.

    Doch, ich mache wir was draus. Und zwar, weil ich – anders als Sie – nicht an einen großen Corona-Plan glaube. Wer sich so äußert wie Hr. Brisch, tut es aus freien Stücken, nicht weil er an Strippen hängt. Ich bleibe dabei: Hinter der Seuchenpolitik und ihren Apologeten stecken kein Komplott und kein Geheimrat des WEF, sondern Dummheit, Machtbesoffenheit, Kontrollwahn, Menschenhaß und die blanke Angst. KS

  12. 12

    Sehr geehrter Herr Sokolowsky,
    Ihre Hoffnung, es ist nur die Dummheit und Machtgier des Personals, teile ich zwar nicht, würde mich aber sehr freuen, mich wenigstens damit geirrt zu haben. Ich bin vielleicht damit nicht mehr auf der Höhe der Zeit, bilde mir aber ein, dass meine einstigen Lehrer mir dringend auferlegten solch Regierungsreden und -handeln unbedingt, (auch) mit überwundenen Diktaturen, zu vergleichen! Eine Gleichsetzung verbietet sich selbstredend. Aber es drängen sich schon einige Parallelen auf. Die Zeit der Einschwörung der „solidarischen“ Gemeinschaft, Dann die Schuldzuweisung, später Markierung mit Ausgrenzung und vor Allem die zunehmende Entmenschlichung (auf Ihrem abgebildetem Photo schön beschrieben und dargestellt durch die graue Figur ohne Bezeichnung). Die Menschen, welche den Mut haben dagegen auf die Straße zu gehen, werden zusehends beschimpft, radikalisiert und oft auch entsprechend von Polizisten(?) so entmenschlicht behandelt. In der von Herrn Pichmann erwähnten Zeit war das die Phase der Anarchisierung, SA übernahm polizeiliche Handlungen mit verschärfter Würdelosigkeit etc., das nicht Gleichzusetzende kam dann später. Ich möchte damit weder Sie, Herrn Pichmann oder den Herrn Brisch kritisieren. Ich möchte nur andeuten, das mich das Gefühl plagt, dass wir alle in unseren Begrifflichkeiten schon Spuren der jahrzehntelangen journalistischen Sünden geworden sind!?
    Einen guten Rutsch allen Suchenden und dem werten Hausherrn von ganzem Herzen.

    Merci, den wünsche ich Ihnen auch! – Warum der Vergleich des Seuchen-Voodoo auch mit dem Beginn des NS-Terrors sich verbietet, weiß jeder, der Karl Kraus‘ „Warum die ‚Fackel‘ nicht erscheint“ gelesen hat. Doch der Faschismus hat mehrerlei Visagen: Generalissimo Franco z. B. mochte seinen deutschen Freunden nicht beim Holocaust helfen, und die Perons waren so photogen, daß es sie es zu einem sehr erfolgreichen Musical brachten.
    Der Autoritarismus, der seit 20 Monaten in Dtschld. wütet, ist, in gewisser Weise, die Phase, die auf die postdemokratische Ära zwingend folgen mußte. Ich begreife nicht, wie eine/r sich als Linke/r verstehen und diese entmündigende, menschenverachtende Politik der Entrechtung nicht nur akzeptieren, sondern sogar verteidigen kann. KS

  13. 13

    Als Insasse der erwähnten Stadt* möchte ich an dieser Stelle noch den Hinweis anbringen, dass das Bild noch gar nicht den Schildbürgerstreich in aller Pracht zeigt. Die erweiterte Variante enthielt noch den Verweis auf die Pflicht zum Maskentragen auf dem gesamten Gelände – und der richtige MNS musste es natürlich auch noch sein.
    Auf’m Weihnachtsmarkt waren wir trotzdem. Schön leer, konnte man versucht sein zu sagen, hätten einen die Gesichter der Standbetreiber nicht schnell eines besseren belehrt. Tröstlich hingegen, dass Kindern das alles völlig egal ist; die zeigten sich vom Weihnachtsmarkt so begeistert wie eh und je. Zeitlich fiel der Besuch dann noch passenderweise in die Stunden nach der Kassierung der 2G-Regel im Einzelhandel durchs nieders. OVG, was die Läden rundum zur spontanen Entfernung der entsprechenden Schilder am Eingang veranlasste.
    *Die sich, nahezu zeitgleich zu diesem Schilderquatsch, die Veröffentlichung eines Gutachtens leistet, laut dem die offiziösen städtischen Vorgaben zur Doppelpunkt-Gendersprechweise mitsamt Neologismen wie dem „Redepult“ sich aus einem grundgesetzlichen „Auftrag zur überfälligen De-Privilegierung“ der Männer ergäbe. Was mir eigentlich egal wäre, zeigte es nicht, wie hier gerade die Prioritäten sortiert sind.

    Lieber Jonas A, ich danke sehr für diesen Kommentar! Falls ich mal eine Dokumentensammlung über das Leben in Zeiten von Corona veranstalten sollte, gehört Ihr Bericht auf jeden Fall hinein.- Danke auch für den Hinweis auf das Gutachten. Ich bin auch und immer wieder baff, wie die woken Egalitätsheld:innen den Balken im eignen Auge nicht sehen, besser: nicht sehen wollen. KS

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