Beim Warten auf die 21


Ein Großstadt-Blues


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Ich sitz in der Nacht
noch ist sie nicht kalt
Ich sitz in der Nacht
noch bin ich nicht alt.

Ich sitz in der Nacht
noch seh ich ein Licht
Ich sitz in der Nacht
noch bin ich nicht nicht.

Ich sitz in der Nacht
noch ist hier Magie
Ich sitz in der Nacht
noch gibt es kein nie.

Ich sitz in der Nacht
noch ist nichts bloß grau
Ich sitz in der Nacht
noch bin ich nur blau.

Ich sitz in der Nacht
noch fern vom Verdunkeln
Ich sitz in der Nacht
noch seh ich was funkeln.

Der Krach und die Stille
das Nichts und die Nacht
Es treibt mich der Wille
ich sitz noch die Wacht.

3 Kommentare

  1. 1

    Also so ein Zufall!
    Ausgerechnet heute denke ich mir das erste Gedicht meines Lebens aus, ZACK – schickt der Abfall-Admin ein Gedicht in die Welt hinaus!
    Das nenn‘ ich Zufall!
    Mein Gedicht reimt sich leider nicht so schön, es ist eher so ein modernes Gedicht, so wie bei Bukowski, wo sich nichts reimen muß, aber die Worte stehen hübsch über- und untereinander, damit man es auch als Gedicht erkennt.
    Hier kommt es, es nennt sich:

    Gig-Gedicht N°1

    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Autofahrn.
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Ärgern.
    Mangelndes Catering,
    Tonmeister-Ohren mit Bohnen:
    Ärgern.
    Spielen.
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Autofahrn.
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Schleppen,
    Bier.

    Nur im Kopf ausgedacht, ohne Stift und Papier, geschweige denn Computer!
    Mit besten Grüßen
    an den Dichterfürsten
    von
    Daniel Lüdke

    Das ist doch ein lupenreines Exemplar konkreter Lyrik – und eine konkrete Warnung an alle jungen Menschen, die von einer Musikerkarriere träumen!
    Die Grüße an Ror Wolf werde ich bei Gelegenheit ausrichten. KS

  2. 2

    Hier drei weitere Versuche fürs „Abfall“-Poetenseminar. Was, das gibt’s gar nicht? Das sollte es aber!

    1. (mittelschwer depressiv)

    Wer jetzt kein Bier hat, kriegt auch keines mehr.
    Wer jetzt noch Durst hat, wird ihn lange haben,
    wird nölen, fluchen, endlos lange Wege traben
    und wird an Haltestellen schwankend sich
    verzagend nach dem Nachtbus fragen.

    2. (nicht gänzlich ohne Hoffnung)
    Ob Musikant, ob großer Dichter:
    Am Ende ist doch immer Schluß.
    Am Ende gehn sie aus, die Lichter.
    Im besten Fall: kommt noch ein Bus.

    3. (fernöstlich lebensbejahend)
    Bushaltestelle:
    Insel in leuchtender Nacht.
    Schöner noch durch Bier.

    Und wer macht den Seminarleiter? Du, lieber Kai? – Hab Dank für die hübschen Variationen zum Thema! KS

  3. 3

    Sehr gern geschehn! Und dein Angebot ehrt mich, aber für Leitungstätigkeiten bin ich gar nicht gut geeignet; der bloße Gedanke an so was treibt mir den Angstschweiß aus sämtlichen dafür vorgesehenen Poren.
    Und außerdem hatte ich übersehen, daß es im „Abfall“ eigentlich längst so was wie ein Poetenseminar gibt: die keinesfalls wertlose Kategorie „Lieder ohne Werte“! Zu deinen Einträgen dort darf doch schließlich jeder was dazudichten, der seinen Spaß dran hat und der deutschen Sprache nicht allzu viel Gewalt antut. Oder?

    Prinzipiell ja. Aber statt „allzu viel“ wäre keine Gewalt mir am liebsten. Aber da habe ich bei Dir nichts zu befürchten. KS

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