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Bürgerschaftswahl 2015: Die schönsten Bilder

Sonntag, 15. Februar 2015 7:00

Wahl-Moritat_Aufmacher_(c)_Kay_Sokolowsky

Bürger Hamburgs, eure Kraft
stärkt die nächste Bürgerschaft!

Schüttelt ab den Schlaf, ihr Müden,
Vorhang hoch für Febers Iden!

Heute liegt bei euch die Macht,
also, Bürger, aufgewacht!

Eure Stimme, euer Wille
bringt vielleicht das Restpromille

Für die echte Sensation:
Wechsel auf dem Meisterthron.

Denn wie immer bei den Wahlen
Zähl’n am Ende nur die Zahlen.

Zehn der Kreuze dürft ihr setzen,
glücklich solltet ihr euch schätzen.

Anderswo in dieser Welt
herrscht allein das dicke Geld.

Nur in Hamburg sagt der kleine
Mann zum großen: „Mann, zieh Leine!“

Er ward weise durch den Rat*,
den’s in diesen Reimen hat …

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Thema: Bored beyond belief, Kaputtalismus, Lieder ohne Werte, Unerhört nichtig | Kommentare (0) | Autor:

Sunset Boulevard

Samstag, 14. Februar 2015 19:12

Unter den vielen Fehlern meines Charakters sticht einer hoch hervor: Ich bin vorwitzig. Nicht vorlaut, das ist was anderes. Vorwitzigkeit meint Naseweisheit, vulgo: Besserwissen. Dabei hätte ich es aus einem Vierteljahrhundert Berufserfahrung besser wissen sollen: Nach einem Kraftakt wie meiner Sonnenanbeterei von gestern fehlt mir am Folgetag die nötige Lauge. Auch die Laune.

Zwar habe ich Herrn Herpers vor lauter Freude über seinen sehr freundlichen Kommentar großmundig versprochen, heute Bemerkungen zur Technomystik in 2001 zu veröffentlichen. Aber für so was bin ich itzt schlicht zu dumm. Oder zu faul. Beides.

Dies Thema also ein ander Mal. Morgen nämlich stehen meine Anmerkungen zur Hamburger Bürgerschaftswahl auf der Startseite ganz oben. Schon ab 7Uhr in der Früh kann der bislang unentschlossene Bürger sich hier mein Bild machen. (Und diesen Termin halte ich ohne Probleme; der Text ist nämlich schon fertig. Ha!)

Doch heute? Ziehe ich mich mit einer Photoserie aus der Affäre. Sozusagen als Abglanz meiner Epiphanie – der Sonnenuntergang vor ein paar Stunden über der Osdorfer Feldmark.

Feldmark-Dämmerung_14-02-15_01_(c)_Kay_Sokolowsky

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Mitteilung der Redaktion

Donnerstag, 12. Februar 2015 23:59

Liebe Leserin, lieber Leser, ich weiß, ich weiß: Ich gelobte zu Jahresbeginn, jeden Tag ein Posting zu, ähm, posten. Ich habe bereits einmal gefehlt und das bis heute nicht gutgemacht. Also muß ich schnell was hier reinschreiben, um meine Lage im Gelöbnisland nicht noch zu verschärfen.

Ich weiß und bedaure, daß jene unter Ihnen, die täglich nach meiner Unterweisung und Unterhaltung „dürsten“ (K. Diekmann), von dieser Notausgabe bitter enttäuscht sein werden.

Aber ich habe (und jetzt werde ich ernst:) vor ein paar Stunden nichts Geringeres gehabt als eine Erscheinung. Nichts Kleineres als eine Offenbarung. Eine mystische Vision, vermittelt durch Wissenschaft und Technik. Ein fünf Milliarden Jahre altes Wunder. Ich muß mich, meine Augen, meinen Verstand von diesem Anblick eine Nacht lang erholen, wenn Sie erlauben. – Danke!

Wenn‘s beliebt, schauen Sie doch Freitagmittagnachmittagabend, so gegen 13 16 17 18 19 18.58 Uhr*, wieder vorbei. Dann werde ich alles erklären. Und ein Bekenntnis ablegen.

„Hat er tatsächlich ‚Bekenntnis ablegen‘ gesagt?“ – Er hat. Bis später!

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Vanity fair

Mittwoch, 11. Februar 2015 22:09

Grad als ich dachte, ich hätte mich an meine neue Weltberühmtheit gewöhnt und könnte gelassen, ja, lässig mit der scheuen Bewunderung der Hamburger umgehen, geschieht das hier: Ich steige aus der S-Bahn und sehe vor mir das Campact-Plakat, auf dem ich so schöne rote Waschbäraugenringe habe.

Campact-Bahnhofsplakat_(c)_Martina_Sokolowsky

Ehrliches Gesicht, denke ich. Ein gerader Typ. Weiß, wovon er redet. Ernst, wo‘s sein muß, humorvoll, wenn‘s paßt. Keine falsche Bescheidenheit: Ich mach was her als Polit-Ikone!

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Vanitas ementiendae stirpis

Freitag, 6. Februar 2015 23:43

Seit 48 Stunden kennt die Welt nun mein Bild, beherrscht es die Mauern und Leinwände der Stadt. Autogrammjäger und Bewunderer müßten mich, mutmaße ich, bedrängen, sobald ich die Klause verlasse. Doch ob auf der Straße oder im Supermarkt, im Omnibus oder beim Naseputzen – die Leute starren hastig an mir vorbei, ignorieren mich, so gut sie vermögen. Gleichzeitig spüre ich, wie sie mich hinterrücks angaffen, aus den Schatten beobachten.

Ist dies der bittere Lorbeer des Ruhms? Daß der gemeine Mann, die brave Frau sich mir nicht mehr zu nähern wagen? Dies kann, es darf nicht sein. Bin ja einer von euch, Bürger! Einer, der lacht wie ihr, blutet wie ihr, sterblich ist und genauso schnell beleidigt wie ihr! Meine Freunde, nur keine Scheu, faßt euch ein Herz, tretet heran! (Nein, so nah bitte auch wieder nicht.)

Sollten jedoch die Hamburger nur deshalb meinen Blick meiden, weil mein politischer Appell ihr Gewissen aufgewühlt hat, nun, damit kann ich gut schlafen. Was mir echt zu denken gibt … Der Lanz hat sich immer noch nicht gemeldet.

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Sokolowsky am Boden!

Mittwoch, 21. Januar 2015 1:20

Den ganzen Abend an einer Änderung des Blog-Designs gefummelt – und keinen Nanometer weitergekommen. Das raubt Nerven; außerdem sehr viel Zeit. Deshalb bin ich etwas zu spät für das Dienstags-Posting; ich bitte meine Millionen treuen Leserinnen und Leser in aller Welt um Pardon. Leute, ihr seid die Größten!

Es gibt jetzt aus o. a. Grund auch nicht viel Text zu sehen. Bloß einen Schnappschuß von dem, was ich gestern abend beim Abstellen des Fahrrads vorm Supermarkt entdeckte. Und was man meinetwegen für ein Sinnbild dieses Blogs halten darf:

Abfall_Sinnbild_(c)_Kay_Sokolowsky


Oder einfach für die Photographie eines verlorenen Schnullers, eines Werbe-Buttons sowie einer Zigarettenkippe.

(Sofern es Sie interessiert, woran ich so lange und erfolglos bastelte: Ich wollte dieses Bild in den „Header“ des Weblogs integrieren. Klingt ganz schön aufregend, was? – Wie bitte? Nein, Sie müssen jetzt nicht antworten.)

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Zeilenschinderei (2)

Montag, 19. Januar 2015 23:45


Sag, lieber Freund, was bist du so politisch,

so streng, so biestig und verbissen,
als seist du dieser Welt Gewissen,
und weshalb, bitte, wirst du gleich so kritisch?

Versteh, mein Freund, die Frage nicht als Angriff!
Ich frage bloß, weil ich dich leiden mag.
Doch stört mich, daß du jeden jungen Tag
zum Anlaß machst für einen schrillen Anpfiff.

Ich bin ja selber manchmal analytisch.
Wenn‘s paßt, wenn‘s sein muß … Muß es sicher sein!
Viel lieber freilich sind mir Sonnenschein
und frische Luft und Lust statt jesuitisch.

„Okay, ich bin dir offenbar zu nölig.
Stimmt aber nicht! Ich bin beim Nörgeln fröhlich.“

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Empfehlung des Hauses: Weltmeister Wolf

Donnerstag, 15. Januar 2015 23:00

Es waren seine „WM-Moritaten“, die mich, ich war grad 18 geworden, bei ihrer Erstveröffentlichung in Titanic erstmals auf den Meisterdichter Ror Wolf aufmerksam machten. So etwas Witziges, Aufregendes, Kunstvolles hatte ich vorher noch nie gelesen, wenn es um Fußball ging:

Zwölf Uhr in Mexico, in einer heißen
zerpfiffnen Schüssel, Celsius sechzig Grad.
Es kochte furchtbar, doch das Resultat
gilt als Bonbon in den Expertenkreisen.

(WM-Moritat „Neunzehnhundertsiebzig“)

Tatsächlich gab es seinerzeit auch nichts, was dieser Art, mit dem Thema schreibend umzugehen, gleichkam, nicht einmal von fern. Übrigens hat sich an diesem Zustand wenig geändert, aber das ist kein Wunder. Denn Ror Wolf hat nie wie andere Schriftsteller versucht, den Fußball plan nachzuerzählen. Das geht nämlich nicht, ohne den Leser in Grund und Boden zu langweilen.

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Thema: Litterarische Lustbarkeiten | Kommentare (0) | Autor: