Archiv für die Abteilung 'Selbstbespiegelung'

Der Tag des Ruhms ist da

Montag, 16. Juli 2018 0:53

Dieses Match gehört meinen Jungs.
Das ist die Krönung.
Didier „Le Général“ Deschamps



Ich hab ja gewußt, daß meine Blauen gewinnen werden, ich hatte überhaupt keinen Zweifel, daß sie die Ustascha-Kameraden bezwingen würden, ich konnte mir gar nicht vorstellen, daß Didier „Dieu“ Deschamps etwas falsch machen könnte … Aber wenn ES dann doch geschieht – wenn dann doch die Mannschaft, der ich so gern zujuble und mit der ich so oft getrauert habe seit 1982 bzw. 2006, den Pokal erringt – wenn dann doch die Besten als die Besten vom Platz gehen – wenn dann doch eintritt, woran ich öffentlich nie zweifelte –: In solch einem endlosen Augenblick des Glücks und der Erleichterung und der Bewunderung und der Schadenfreude tauchen die heimlichen Zweifel einer nach dem anderen auf und versinken sogleich, einer nach dem anderen, für immer. Wenn es doch immer so wäre!

En avant

Abteilung: Lieder ohne Werte, Selbstbespiegelung, Sokolowsky anderswo, Unerhört nichtig | Kommentare (8) | Autor:

Weshalb der Abfall gammelt

Mittwoch, 13. Juni 2018 23:04


Ich bin nicht weg, bloß stumm.
Warum?
Ich bin die meiste Zeit nicht froh.
Wieso?

Ich hab die Wörter nicht mehr gern.
Inwiefern?
Ich hab beim Schreiben so ein Loch.
Und was noch?

Ich schweige, weil es mir zuviel wird.
Haben Sie kapituliert?
Ich hab vielzuviel zu sagen.
Wie geht‘s weiter, darf man fragen?

Geht schon weiter. Irgendwann.
Und dann?
Keine Ahnung. Keine Pläne.
Bene.

Ach … Dürft‘ ich was bemerken?
Zu Ihren Werken?
Nein. Zu meiner Leserschar.
Ja, klar.

Danke, daß Sie treu geblieben!
Das war Kultur live um sieben.

Photo: „Frontmic“, by LuckyLouie
at English Wikipedia [Public domain],
via Wikimedia Commons

Abteilung: Inside "Abfall", Lieder ohne Werte, Selbstbespiegelung | Kommentare (15) | Autor:

Nach 54 Jahren und 262 Tagen

Samstag, 12. Mai 2018 17:57

hat der HSV es endlich geschafft, die 1. Fußballbundesliga zu verlassen.

Um diesen großen Moment gebührend zu begehen, kramt der „Abfall“ im Altpapier und wiederholt einen Nekrolog auf den „Dino“, der bereits am 23. Mai 2015 in der „Taz“ erschien. (Freunden angewandter Fußball-Lyrik empfehle ich außerdem meine „HSV-Epitaphe“. Mehr habe ich zu der Angelegenheit wirklich nicht zu sagen, und ich mag auch nimmer.)

***

Nachruf auf den Haffau

2008 wurde unter großem Marketing-Radau auf dem Hauptfriedhof Hamburg-Altona eine Begräbnisstätte eigens für HSV-Fans hergerichtet. Der Totenacker ist der legendären „Westkurve“ nachgebildet und liegt nur wenige Meter vom Volksparkstadion entfernt, das heute „Imtech Arena“ heißt und leider keine Westkurve mehr hat. Wenn man dieser Tage ein Symbol für den Niedergang des Hamburger Sport-Vereins sucht, hier kann‘s gefunden werden: In sieben langen Jahren wurden keine sieben Gräber in das fußballfeldgroße Areal gebuddelt. Andernorts möchte man vielleicht über den Tod hinaus seinem Verein die Treue halten. Für Anhänger des HSV ist dies jedoch schon im Leben die Hölle.

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Abteilung: Selbstbespiegelung, Unerhört nichtig | Kommentare (5) | Autor:

Rück Ein Aus Blick

Samstag, 24. März 2018 1:18

Falls Sie, werte Leserin, lieber Leser, sich fragen, warum ich dieser Tage so wenig sage, obwohl weißgott sehr viel zu melden wäre …  Nun …

Vorhin stand ich in der Küche, schaute neben die Spüle und sah eine Reflexion der Welt, der Zeit, des Lebens, eine Metapher, die alles erklärt, bloß ohne Worte. Könnte ich malen, dies wär mein Motiv:

Ja!, so sieht es derzeit in meinem Hirnkastl aus. Sortiertes Chaos, forcierte Entropie. (Die Hoffnung, wenn eine ist, versteckt sich in den Details.)

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Abteilung: Aphone Aphorismen, Ich Ich Ich, Selbstbespiegelung | Kommentare (4) | Autor:

Brot für meine Welt

Samstag, 6. Januar 2018 0:04

Seltsam … Auf kein Buch, keinen Aufsatz, keine Glosse, keinen Aphorismus war ich je so uneingeschränkt stolz wie vorhin auf das, was meine Hände aus Mehl, Wasser und Zutaten kneteten. Oder vielleicht nicht stolz. Sondern, besser: mit mir im Reinen. – Seltsam. Oder vielleicht nicht.

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Abteilung: Bored beyond belief, Selbstbespiegelung, Unerhört nichtig | Kommentare (5) | Autor:

Lüber schrübe ich darüber

Montag, 13. November 2017 21:29



Ich hab Worte, Macht hat Waffen.
Was ich schreib, macht mir zu schaffen.
Denen nicht, den Alpha-Affen.
Raffen gar nix außer raffen.
Kleiber, Keiler, Bienen, Biber:
Lüber schrübe ich darüber.

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Abteilung: Lieder ohne Werte, Selbstbespiegelung | Kommentare (2) | Autor:

Hey lieber Mann!

Donnerstag, 26. Oktober 2017 1:09


Vorbemerkung: Ich bin 54 Jahre alt. Ich bin glücklich verheiratet. Ich habe seit langer Zeit nicht mehr nach intimen Bekanntschaften gesucht, und ich suche weiterhin keine. Dennoch erreichen mich per E-Mail jeden Tag Avancen blutjunger, bildschöner Frauen, die teils in Osteuropa, teils in Ostasien zuhause sind und sich, ich weiß nicht warum, brennend für mich interessieren.

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Abteilung: Bored beyond belief, Lieder ohne Werte, Selbstbespiegelung, Unerhört nichtig | Kommentare (4) | Autor:

Menopausenzeichen

Donnerstag, 21. September 2017 23:18

Einen Monat ist es her, daß ich hier was hinterließ. Ältere Wühler im „Abfall“ kennen solche langen Auszeiten von mir. Sie erinnern sich vielleicht auch an ein Gedicht, das ich mal darüber schrieb, eins meiner besseren. Trotzdem fragte jemand aus der guten alten Garde neulich (und besorgt) nach, wo ich denn nur geblieben sei, ob es dieses Blog noch gäbe. Nun – ich war da. Aber nicht hier. Das Bloggen reizte mich schlicht nicht. Das lag keineswegs an fehlender Resonzanz. So klein mein Publikum auch sein mag, an Zuspruch und Gentilezza hat es mir hier nie gemangelt. Ich freue mich über jeden Leser, der mich lobt (klar), und jeden, der mich kritisiert (echt). Solche Signale des Interesses sind wie Leuchtfeuer in der Dunkelheit des nächtlichen Meers, ein Wegweiser zur Zivilisation und manchmal ein Trost.

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Abteilung: Inside "Abfall", Qualitätsjournalismus, Selbstbespiegelung | Kommentare (6) | Autor: