Der Prophet im Medienbordell
Sonntag, 11. Januar 2015 12:40

Bröckers-Hirn, Detailausschnitt (Symbolphoto)
Der Journalist Mathias Bröckers hat zwei Berufungen. Die eine, schon etwas ältere, gilt der Legalisierung von Hanf und dessen Nebenprodukten. Die andere hat ihn vor knapp fünf Jahren ereilt, nach den Anschlägen des 11.–September: Seitdem ist Bröckers der erfolgreichste Verschwörungsphantast Deutschlands. Unermüdlich, leidenschaftlich, selbstgewiß wie nur je ein Prophet behauptet er, Al-Qaida sei eine Erfindung der amerikanischen Geheimdienste, Osama bin Laden ein Strohmann der CIA, die US-Regierung eine moderne Version der Nazidiktatur, außerdem seien die Mordpiloten bestimmt nicht die wahren Attentäter, und alle Medien, die etwas anderes erzählen, gehörten zu einem gewaltigen Manipulationskartell. Nach zwei Büchern zum Thema, die bei Zweitausendeins erschienen und einige hunderttausend Male verkauft worden sind, hat sich Bröckers im September 2004 von seinem dankbaren Verlag einen ordentlichen Batzen Serverkapazität spendieren lassen, um „die Lunte der Aufklärung“, wie er das nennt, fortan in einem „Writer’s Blog“ kokeln zu lassen.
Abteilung: Director's Cut, Man schreit deutsh, Qualitätsjournalismus, Undichte Denker | Kommentare (0) | Autor: Kay Sokolowsky
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