Tag-Archiv für » Merkel «

Trefflich gescherzt (6)

Sonntag, 15. November 2015 15:16

Lolcat_(c)_KorukoVolker Kauder, Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, hat Spiegel online einen herausragenden Witz zur Verfügung gestellt, den auch wir dem geneigten Publikum keinesfalls vorenthalten wollen:

Es gibt zu allem eine Alternative, das ist eine alte Lebensweisheit. Aber in vielen Fällen ist sie sehr viel schlechter. Angela Merkel ist eine herausragende Kanzlerin.

Und Volker ein herausragender Kauder.

Photo (Ausschnitt): „Lolcat“ by Koruko (Own work) [CC BY-SA 3.0],
via Wikimedia Commons

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Mensch Yanis

Donnerstag, 16. Juli 2015 16:08

„Der Euro-Gipfel betont, dass als Voraussetzung für eine mögliche künftige
Vereinbarung über ein neues ESM-Programm das Vertrauen in die griechische Regierung unbedingt wiederhergestellt werden muß.“ [Hervorhebungen: K. S.]
Erklärung des Euro-Gipfels, Brüssel, 12. Juli 2015

„Der Grieche hat jetzt lange genug genervt.“
Thomas Strobl, stellv. CDU-Vorsitzender, 14. Juli 2015


Zur Einstimmung auf diesen Blogpost sollten Sie sich bitte einen Videoclip des erstaunlichen Jan Böhmermann ansehen. Falls Sie die Sache schon kennen – sie ist auch beim zweiten und dritten Mal eminent unterhaltsam, und beim vierten Abspielen fällt einem überhaupt erst die technische Meisterschaft dieser Glam-Hardrock-Ballade und ihrer Inszenierung auf:


Der Held – und ich meine: Held – meines Postings heißt also Yanis Varoufakis. Der emeritierte griechische Finanzminister war in dem Schurkenstück, das seit Februar von Schäuble und seinen Capos aufgeführt wurde, der einzige integre Charakter; der einzige echte Mensch im Kreise der Amtskollegen, dieser Lemuren mit Schlips und Bügelfalten. Varoufakis‘ Klugheit und Sachverstand, seine angenehm zwischen Ironie und Nüchternheit oszillierende Rhetorik und zumal seine Unerschrockenheit vor den Erpressern haben ihm die Sympathie jedes unverblendeten Zuschauers eingetragen. Und die Feindschaft aller, die ihm Eloquenz, Witz, Aufrichtigkeit, Expertise und nicht zuletzt seine Männlichkeit so innig neiden wie sie den Griechen insgesamt ein Leben nicht gönnen.

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Eure Rede aber sei nein, nein

Sonntag, 5. Juli 2015 16:09

Stimmzettel für das Tsipras-Referendum

Stimmzettel für das Tsipras-Referendum

Kai Pichmann, deriseit einigen Wochen mit ebenso klugen wie angenehm zu lesenden Kommentaren dieses Blog bereichert, schrieb mir zu Beginn der Woche aus dem Auge des Hurrikans, der wahrscheinlich die Europäische Union zerschmettern wird, diese interessanten Zeilen:

Ich bin übrigens immer noch in Athen. Hier wehen inzwischen keine Tränengasschwaden mehr durch die Straßen, wie ich es von früheren Aufenthalten her kenne, und es werden auch keine Bankfilialen-Schaufenster mehr eingeworfen von wütenden jungen Anarchisten. Die Banken sind ja seit eben geschlossen, und die Anarchisten sind wahrscheinlich alle grad im Urlaub oder einfach furchtbar gelangweilt von den Sorgen der kleinen Leute um ihre kargen Euro-Ersparnisse. Und so lümmelt die örtliche Polizei vor ihren blauen Bussen herum, spielt mit ihren Smartphones und langweilt sich auch fast zu Tode. Die kleinen Leute langweilen sich nicht, die vertreiben sich die Zeit mit genervtem Schlangestehn vor den Geldautomaten und heben an Euros ab, was sie haben kriegen können und (derzeit noch) kriegen dürfen.

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Man schreit deutsh (18): Land und Meute

Montag, 23. März 2015 23:59

Haß ist vielleicht nicht die Folge, oft jedoch der Grund einer Hirnerweichung. Haß führt zu Halluzinationen, Sehstörungen, Inkosequenz und fast immer in den Nationalismus. Da veröffentlicht Zeit online heute (hüstel) einen nicht mal langen Bericht über illegale Steuervergünstigungen, die der griechische Staat laut EU-Kommission zurückzufordern habe. Es geht speziell um indirekte Subventionen in unbekannter Höhe, die dem Hafenbetreiber des Container-Ports von Piräus sowie der chinesischen Miteignerin Cosco Pacific gewährt wurden.

Es ist an diesem Artikel nichts mißzuverstehen. Die Privatisierung wurde 2008 in die Wege geleitet. Die vermuteten Steuererlasse verdankte Cosco dem EU-Lakaien Samaras. Die neue griechische Regierung hat die weitere Privatisierung des Hafens von Piräus gestoppt. Und dann steht da das:

Bereits im Jahr 2009 hatte die Kommission Beschwerden erhalten, denen zufolge Griechenland dem Hafenbetreiber rechtswidrige staatliche Beihilfen gewährt habe.

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Man schreit deutsh (17): hummmmmoooooooa

Sonntag, 22. März 2015 23:59

WW2_Massacre_Memorial,_Chortiatis,_Thessaloniki,_Greece_00 _Ausschnitt_(c)_Christaras_A

Arno Orzessek, 48, versucht sich gelegentlich als Romancier – ich weiß nicht, wie glücklich – und lebt davon, für das Deutschlandradio in Kultur zu machen. Heute hat er sich in der Feuilletonsendung „Nachspiel“ als Satiriker erprobt und dabei mein altes Credo, die Satire dürfe alles, zum Schwanken gebracht.

Orzessek empfiehlt in seiner Glosse den Griechen, die Marken- und Nutzungsrechte für die Olympischen Spiele zu reklamieren, die angeblich einzige „Welt-Marke, die untrennbar mit Griechenland verbunden“ sei. Da bleibt einem der Hals im Lachen stecken. Offenkundig inspiriert vom völkischen Furor, den die Erinnerung der Tsipras-Regierung an offene Rechnungen aus der deutschesten aller Zeiten entfesselt hat, läßt der bemerkenswert zäh auf Tanzfuß tuende und konsequent komikfreie Text nichts aus, was die Ressentiments der Hörer und den eigenen schöngeistig posierenden Chauvinismus bestätigt.

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Der schreckliche Iwan (11): Nun brich los!

Samstag, 31. Januar 2015 22:33

So frei, so ergreifend bürgernah ist die Ukraine seit der Vertreibung Janukowitschs:

Die Ukraine will die Ausreisebedingungen für wehrpflichtige Männer verschärfen. Grund ist die Flucht zahlreicher Ukrainer vor einer Mobilmachung. (…) Insgesamt könnten in diesem Jahr bis zu 100.000 Ukrainer mobilisiert werden. Poroschenko will dadurch die Truppen in der Ostukraine verstärken. Seitdem flohen viele Einberufene in benachbarte EU-Staaten oder nach Rußland.

Die Begeisterung für die neue, befreite Politik (alles für den Krieg, nichts für die Leidenden) könnte größer nicht sein:

Im nordwestlichen Bezirk Wolhynien sei der Anteil der Wehrdienstverweigerer aus religiösen Gründen von 0,7 auf 17 Prozent der Wehrpflichtigen gestiegen. Es gebe Dörfer im Bezirk Iwano-Frankiwsk, wo die Bewohner gemeinsam zwei Busse gemietet hätten, um die potentiell wehrpflichtigen Männer nach Rußland zu bringen; in einem Ort an der ungarischen Grenze hätten von gut 100 Wehrpflichtigen nur drei überhaupt den Befehl, sich zur Musterung einzufinden, entgegengenommen. (…)

Wer genug Geld hatte, konnte sich eine Untauglichkeitsbescheinigung kaufen (…) nach dem örtlichen Lohnniveau gestaffelt von 800 US-Dollar im Bezirk Ternopil bis zu gut 3.000 Dollar im reicheren Kiew. Die Reaktion der neuen Machthaber auf diese Zustände ist bezeichnend. Sie wollen die Möglichkeit, sich freizukaufen, gesetzlich regeln (…). Ein dem ukrainischen Parlament vorgelegter Gesetzentwurf sieht vor, die Freikaufsumme mindestens auf den Jahressold eines Berufssoldaten anzuheben.

 

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Ich bekenne Farben (2)

Montag, 16. Juni 2014 14:38

Fan-Set_02_Aufmacher_(c)_Kay_SokolowskySie, liebe Leserin, lieber Leser, wollen gewiß endlich erfahren, worum es sich bei dem seltsamen Gegenstand handelt, mit dem ich Sie im ersten Teil dieser sagenhaft spannenden Serie allein und ratlos ließ. Sie müssen sich noch etwas gedulden.

Wer den Kitzel seiner Nerven aber nicht länger erträgt, der wird wohl bereits am Scroll-Rad der Computermaus drehen. Diesen elenden Spickern sei mitgeteilt: Die Kommentarfunktion ist für euch gesperrt. Solltet ihr das Kommentieren dennoch versuchen, wird es Konsequenzen haben. Fürchterliche, nicht zu beschreibende, unabsehbare Folgen. Dann rappelt‘s im Karton!

À pro pos: Zuletzt wurden Sie Zeugen, wie ich aus dem „Mega Familien Fan-Set“ eine Plastiktüte zog, die eventuell alles enthält, was nötig ist, um aus einem Ignoranten wie mir ein vollwertiges Mitglied der Volksgemeinschaft zu machen. Dann packen wir doch mal aus:

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