Aufgelesen (1): Reformalitäten
Montag, 5. Januar 2015 23:51
Gregor Peter Schmitz residiert als, hui!, „Europa-Korrespondent“ für Spiegel online in Brüssel und ist auch sonst ein Qualitätsjournalist wie aus dem Bilderbergerbuch. Das heißt: Er hat zwar zu allem eine vorhersehbare Meinung, aber weil der Kerl es mit der Sprache nicht so genau nimmt, weiß der Leser ebenfalls nicht so genau, was Schmitz denn gerade zur Meinung machen möchte.
—Beispielsweise schreibt die Brüßlerspitzenkraft heute in einem Kommentar zum herbeispekulierten Austritt Griechenlands aus dem Euro-Imperium:

Worum es sich bei diesen Aufgaben im Reformhaus wohl gehandelt haben mag? Dinkelvollkornmehl kaufen? Folsäuretabletten besorgen? Gesichtsschmiere ohne Zusatzstoffe erwerben? – Es ist schon ein Kreuz mit der großen Freiheit, welche die deutsche Sprache beim Bilden von Komposita gewährt, zumal wenn ein Neoliberaler sie wahrnimmt. Denn so, wie solche Masterminds das Wort „Reform“ mißbrauchen, straft die Sprache, die zwar jede Lüge erlaubt, nicht jedoch duldet, sie mit Blamagen ab, die sensiblere Menschen in die Nachsitzecke nötigten.
—Ebenfalls heute prangt übrigens im Ressort „Gesundheit“ von Spon ein Artikel über die Emetophobie, also die Angst vor dem Erbrechen bzw. Erbrochenen (mit einem sagenhaft blöd ausgewählten Symbolphoto).
—Schon frag ich mich, warum ich mindestens einmal am Tag bei der Zwillingsschwester von Bild.de ins Irreformhaus gucke. Ist dies nicht gleichfalls ein „Ekel, der das Leben beherrscht“? Allerdings mit Lust am Übergeben – also so etwas wie Emetophilie?
—Und, im Ernst: Gibt‘s dagegen Präparate (möglichst ohne Wechselwirkung mit meinen Blutgerinnungshemmern)? Um Karatschläge wird gebeten.
Abteilung: Aufgelesen, Kaputtalismus, Unerhört nichtig | Kommentare (0)


 Vielleicht hätte Richard nicht so spät die Betriebsfeier verlassen sollen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, keinen Punsch zu trinken – jedenfalls nachdem Lehmann, der Witzbold, eine Buddel „Captain Morgan“ in die Schüssel gekippt hatte, „zum Nachwärmen, hrrrg, hrrg“. Und vielleicht sollte Richard es sich endlich angewöhnen, die Geschenke nicht erst an Heiligabend zu besorgen. „Nun“, murmelte er, etwas entsetzt sein Spiegelbild begutachtend, „man kommt aus seiner Haut nicht raus.“ Richard hätte freilich einiges dafür gegeben, aus dieser Haut, die nach Fuselöl und den Zigarren des Chefs stank, herauszukommen.
Vielleicht hätte Richard nicht so spät die Betriebsfeier verlassen sollen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, keinen Punsch zu trinken – jedenfalls nachdem Lehmann, der Witzbold, eine Buddel „Captain Morgan“ in die Schüssel gekippt hatte, „zum Nachwärmen, hrrrg, hrrg“. Und vielleicht sollte Richard es sich endlich angewöhnen, die Geschenke nicht erst an Heiligabend zu besorgen. „Nun“, murmelte er, etwas entsetzt sein Spiegelbild begutachtend, „man kommt aus seiner Haut nicht raus.“ Richard hätte freilich einiges dafür gegeben, aus dieser Haut, die nach Fuselöl und den Zigarren des Chefs stank, herauszukommen.
 Komik! Graphik! Lyrik! Musik! Und sexuelle Ausschweifungen, von denen Sie nicht einmal etwas ahnen (nein, auch Sie nicht): Das dürfen die Zeugen der nächsten
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