Eva heißt Mutter heißt Maria
Dienstag, 31. Dezember 2024 0:04
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Dem Publikum, das meinem Blog verblieben ist, wünsche ich ein glückliches neues Jahr.
—Ich beende das alte an diesem Ort, der übers Jahr bloß ein Archiv war, mit den Worten, die ich vor bald sechs Monaten am Grab meiner geliebten Mutter sagte. Es ist eine Geschichte, die ich den Geschwistern, Verwandten, Freunden unbedingt erzählen wollte, weil sie etwas Wundersames berichtet und weil sie einen Trost enthält, der mir über den nicht zu stillenden Schmerz seit Mutters Tod nicht wenig geholfen hat und hilft.
—Man sehe mir, bitte, meinen Aberglauben nach; es ist nämlich keiner.
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Am Abend, als Eva-Maria Sokolowsky, geborene Seiferth, mit 86 Jahren starb, fand das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft statt, und weil die Deutschen auf dem Platz standen, wurde viel geböllert. Ich weiß nicht, ob Mutter das noch hörte; ich hoffe, nicht. Als wir an ihrem Sterbebett versammelt standen, war das Spiel bereits aus, und es wurde erst recht geböllert, weil Deutschland gewonnen hatte. Das konnte Eva natürlich nicht mehr hören. Ich fand es unwirklich, grotesk, so, als sähe ich einen Film mit der falschen Tonspur. Man hat hin und wieder derartige Träume kurz vor dem Erwachen, und ein bißchen wünschte ich mir, daß das, was ich gerade erlebte, auch ein Traum war und ich gleich aufwachen und ihn schnell vergessen würde.
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