Timmi und die Arkonigel (2)
Sonntag, 17. Juni 2012 0:15
Etwas ärgerlich weckte ihn Konrad. „Du bist mir ein feiner Komplize“, sagte er, und seine Piepsstimme klang erschreckend. (Nun ja, vielleicht für eine andere Maus.) „Was hast du mitgebracht?“ fragte Timmi, blitzschnell hellwach. – „Erst den Käse!“ – „Nein“, sagte Timmi, „erst das Buch!“ – „Den Käse!“ – „Das Buch!“
So ging es einige Zeit und immer lauter hin und her, bis der Amselmann, der in der alten Eiche an der Straße wohnte, sich mit einem Zorngesang meldete, weil die Kraucher einen solchen Krach veranstalteten. Andere, ernsthafte Bürger müßten früh raus und hätten ja wohl verdient, in der Nacht ruhig schlafen zu dürfen! Konrad und Timmi pfiffen beziehungsweise schnauften zurück, der feine Herr solle bloß den Schnabel halten, es sei ja kaum auszuhalten, was er in letzter Zeit gesungen habe. Denn der Amselmann hatte kürzlich ein Faible für die Zwölftonmusik entdeckt, und mit solchen Tönen sind einfache Säugetiere maßlos überfordert.
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