Timmi und die Arkonigel (7)
Samstag, 11. August 2012 19:20
Die Igelin legt sich ins Gras und ruht aus vom Jagen und Fressen. Sie hört den Nachtwind in den Blättern schnüffeln und schnieft leise mit. Dann verzieht sie die Schnauze, weil in der Manteuffelstraße irgendein Idiot versucht, mit seinem Auto die Schallmauer zu durchbrechen. Marion kann Autos nicht leiden. Wie alle vernünftigen Igel schaut sie mindestens dreimal nach links und viermal nach rechts, bevor sie eine Straße überquert. – Ihr wißt ja, warum trotzdem immer wieder Igel zwischen Reifengummi und Asphalt geraten. Wenn ihr es vergessen haben solltet, blättert bitte zurück zum Anfang des ersten Kapitels und stört nicht die anderen, die im Gegensatz zu euch aufgepaßt haben und wissen wollen, was als nächstes geschieht. Danke!
Es wird kühler, und die alte Buche, unter der Marion liegt, entspannt sich mit einem Knacken. Da ertönt aus der Tiefe, weit unten von der Elbe, ein gewaltiger Laut. Er klingt, als riefe das größte Tier der Welt nach seinen Freunden und als wüßte es schon beim Rufen, daß niemand ihm antworten wird. Marion hat diesen Ton schon oft gehört, und wie jedes Mal wird ihr seltsam zumute, während das ungeheure „Booo-uuuh“ in ihren Öhrchen vibriert. Wenn Igel weinen könnten, würde sie es jetzt tun. Statt dessen beißt sie die Zähne fest zusammen und stellt die harten Haare halb auf. Sie hat tatsächlich ein bezauberndes Stachelkleid, da kann man Timmi nicht widersprechen.
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