Timmi und die Arkonigel (3)
Dienstag, 26. Juni 2012 18:01
Die Neugier ließ Timmis Stacheln geradezu bibbern. Deshalb war er gar nicht beleidigt, als Konrad – dem gute Manieren, wie gesagt, abgingen – ein „Tschü“ pfiff, die Nagezähne in den Stinkekäse bohrte und mit seinem Festmahl davon-
tippelte. Timmi sagte, kaum höflicher: „Man sieht sich.“ Er sah dem Mäuserich aber nicht mal hinterher, und er hörte auch nicht das Schmatzen und die Laute des Behagens, die bald darauf aus der Matschecke bei der Regentonne ertönten.
Timmi wollte nichts dringlicher, als mit der Lektüre zu beginnen. Nun fragt ihr euch sicherlich, wie Igel es fertigbringen, in der Dunkelheit zu lesen. Für euch ist das kein Problem: Ihr habt eine Nachttischleuchte und für ganz spät, wenn Mama einen Gutenachtkuß auf die Backe gedrückt und das Licht gelöscht hat, eine Taschenlampe. Aber so ein Igel besitzt ja nicht mal eine Steckdose! Dazu müßt ihr wissen, daß die kleinen Schnief-
nasen im dunkeln viel besser sehen können als wir. Das ist auch gut so, denn im hellen tun ihnen die Augen weh wie unsereins bei Neuschnee in der Antarktis. Und weil es für Igel keine Sonnenbrillen gibt, wachen sie am liebsten bei Nacht und schlafen am Tag.
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